Randnotiz
August 3rd, 2020Stark geschminkt quellen
Die Wörter aus den Fingern
Auf den Bildschirm und
Sinken im Fluß der Zeit
Der Mann im Mond tanzt
Mit dem Schweif des Kometen
Tango am Rand der Iris
Flimmern die Ringe Saturns
Stark geschminkt quellen
Die Wörter aus den Fingern
Auf den Bildschirm und
Sinken im Fluß der Zeit
Der Mann im Mond tanzt
Mit dem Schweif des Kometen
Tango am Rand der Iris
Flimmern die Ringe Saturns
Die Typen in der Bar am Strand sind zu
Gedröhnt mit Ganja, Charras oder Smack.
Boom. Shiva schwebt auf Nadeln um das Eck
Mit zweigezackter Zunge. Und im Nu
Erklingt Musik von Tablas und Sitar,
Am Tisch ein Korb voll knackiger Bananen,
Im Dunst der Flöten ziehen Karawanen
Entlang des Flusses wütet ein Korsar.
Ich schau zum Horizont hinaus aufs Meer,
Der Feuerkopf ist halb schon am Ertrinken,
Indes im Osten erste Sterne blinken.
Ein leichter Wind fegt die Gedanken leer.
Wir steigen in das Fischerboot und gleiten
Auf sanften Wellen in die stillen Weiten.
Monatsende, Sommermitte
Und das Wetter spielt verrückt.
Nein, ich brauche keine Hütte,
Wo die Wanduhr krachend tickt
Und der Spiegel sich verzerrt.
Einen Engel hab
Ich heute nicht gesehen
Nur all die Leute
Die sich tagtäglich maskiern
Um sich selbst zu ertragen
Heut reite ich auf einem weißen Tiger,
Der nur in Burma lebt, am Saum der Nacht,
Im Blütensturm, der Stern um Stern entfacht,
Und bin für ein paar Stunden dann ein Sieger.
Noch gestern saß ich in der Luft im Flieger,
Kam von Kalkutta mit der teuren Fracht.
Wer weiß schon, wie es ist, wenn alles kracht
Im Körper, und Synapsen spielen Krieger.
Der Dschungel öffnet sich mit Krokodilen,
Die nach Libellen schnappen, spitze Zähne
Im Maul, im Hintergrund schreit die Hyäne.
Im roten Cadillac, voll von Gefühlen,
Fahr ich, die Zigarette in der Hand,
Dahin, dahin in das gelobte Land.
Zwischen Hanfstauden
Efeuranken und
Wildem Wein stehend
Auf meinem Balkon
Seh ich der Tag hat
Seine Pforten weit
Aufgemacht direkt
Vorm Haus ankert ein
Schlanker Schoner für
Große Fahrt silbern
Glitzert der Rumpf in
Der Morgensonne
Hoch auf den Masten
Winken die Fahnen
Im närrischen Wind
Ein roter Delphin
Auf schäumender Flut
Hampeln Matrosen
Übers Trottoir
Singen und tanzen
Mit ausgestopften
Pinguinen sich
Im Kreis drehend die
Grillen im Blattwerk
Neben mir spieln mit
Den Flügeln Geige
Auf der Brücke schraubt
Der Kapitän die
Hände ans Steuer
Oder ist es Blut
Das von den Fingern
Tropft der Bug des Schiffs
Wird zur Wolfsschnauze
Die laut aufheult durch
Bullaugen schwärmen
Libellen viele
Und verglühen rasch
Zu Ascheflocken
Über den grauen
Wellen der Straße
* für Gerda
Jetzt habt ihr euch das letzte Schamhaar abrasiert
Und rennt herum so wie im Pornofilm - echt toll.
Ich weiß auch schon, wohin die Reise gehen soll:
Dass ihr die abgemähten Buschen an der Leine führt.
Das Blau des Himmels hat sich an manch Dach gelehnt,
Das ziegelrot hervorlugt aus dem dichten Grün
Der Hecken, Bäume, das sich um die Hütten dehnt,
Und Gras, in dem so viele kleine Sonnen blühn,
Als wärs ein Sternenfeld durchs Teleskop geschaut;
Ein Amsellied zieht Wellen in der Morgenstille,
In deren Atem ein Gedanke wolkig taut
Sich klärt und Form gewinnt im Schatten der Pupille.
* für Gerda
Der Himmel entfacht:
Myriaden von Sternen
Und fern von der Stadt
Lieg ich im taufeuchten Gras
Allein mit meinen Träumen.
Das Herz verrutscht beim Peitschen der Systolen
Im Magen kreiselt Furcht und rennt und rennt
Am Gaumen Schotter der wie Schwefel brennt
Am Boden Schmelzgesindel Fleischfisolen
Aus allen Poren züngeln weiße Schlangen
Mit Spritzen wird der Nervenschmerz kastriert
Und Wattewürmer zucken blutverschmiert
Geschwollen wie Balladen glühn die Wangen
Die Bohrtiraden tunneln Beißkarpaten
Am Wackelthron hockt strahlend Amalgam
Heulbojen ankern tief im Faulodram
Speimotten fliehn aus Rachenreservaten
Am Boden Schmelzgesindel Fleischfisolen
In engen Höschen wandeln Zopfnomaden
Auf Hängebrücken Porzellanparaden
Gekrönte Häupter grinsen gleich Kreolen