Archive for Oktober, 2009

Im Bordell

Sonntag, Oktober 25th, 2009

Wollt ihr wirklich wissen, wie es im Bordell
Aussieht, was dort alles läuft und so, von mir
Werdet ihr es hier wohl kaum erfahren, gell.
Bin ja nicht der Öffner eurer Hosentür.
Also zapft euch einen andren Info-Quell.

Das Lächeln der Zeit *

Montag, Oktober 19th, 2009

Wir saßen im Gasthaus und wir tranken
Den süßen Wein der Vergänglichkeit.
So wuchsen Flügel aus den Gedanken
Und trugen sie über Raum und Zeit.

Ach, es lag uns nichts an all den Dingen,
Wonach die Menschen streben mit Kraft.
Wir ließen am Teich die Steine springen,
Und küßten hinweg die Körperhaft.

In der Jukebox rosten alte Lieder.
Während wir trinken, färbt sich die Nacht,
Bilder erblühen und schwinden wieder,
Bis auch der Morgen langsam erwacht.

Neger

Mittwoch, Oktober 14th, 2009

Irgendwer klopft wie verrückt an meine Tür.
Ich öffne wütend. Vor mir steht ein Pfleger,
Behelmt, in Gummistiefel, deutet mir,
Mit ihm zu kommen, denn ich sei ein Neger.
Und Neger gibt es hier bei uns nicht mehr.

Dein brennendes Herz *

Freitag, Oktober 9th, 2009

In der Dämmerung
Hör ich manchmal das Rufen
Der blauen Pferde,

Indes die Reiter,
Mit Träumen aufgesattelt,
In Fesseln liegen.

Haarige Hände
Haben die Kathedralen
Und Füße aus Kalk.

Ich aber werde
Wolf sein, streifend durchs Dickicht
Meiner Gedanken,

Oder Quelle vielleicht,
Stürzend aus mürrischem Fels
Über die Flammen,

Dein brennendes Herz,
Bevor nichts bleibt als Asche
Und Rauch, der verweht.

* für Gerda

Das Licht der Sonne

Donnerstag, Oktober 8th, 2009

Die Sonne scheint heut noch in mildem Licht,
Und schenkt der Landschaft ringsum frohe Farben,
Verziert mit einem Lächeln manch Gesicht,
Und heilt auch der Gedanken frische Narben.

Die Tage gehen nun auf kurzen Beinen;
Das stört nur den, dem es zu langsam geht.
Ich aber folge jener Spur von Steinen,
An deren End´ein Wind der Hoffnung weht.

Was wir sind

Donnerstag, Oktober 1st, 2009

Manche sind ganz stolz auf ihre Haare,
Andere sind rundum glatt rasiert.
Doch wir alle tragen die Kandare,
Die der Zeitgeist straff gehalten führt.
Manche, ohne es auch nur zu fühlen,
Andere als Sklaven in den Mühlen.