Im freien Fall (T)
Montag, Mai 21st, 2018Die Latrine ist
Vollgeschissen bis zum Rand
Des Himmels aber
Was kümmert es dich niemand
Verspeist gern seine Windeln
Die Latrine ist
Vollgeschissen bis zum Rand
Des Himmels aber
Was kümmert es dich niemand
Verspeist gern seine Windeln
Am Rücken liegend
Über mir flüstert der Wind
Im Gezweig unter
Mir spür ich sanft den Herzschlag
Der Erde während das Lied
Der Amsel die Schläfen streift
Blauregen fließt vorm Fenster wie die Träume
Von goldnen Dächern auf den Wiesengrund.
In frischen Kleidern zeigen sich die Bäume,
Wenn sie im Park spazieren gehn mit Hund.
Magnolien, besucht von Hummeln, Bienen,
Sind weiß und rosa leuchtend aufgeblüht.
Am Himmel steigt die Sonne wie auf Schienen.
Voll Pollen ist der Wind, der weiter zieht.
Wohin ich gehe, fängt die Nase Flieder.
Sein Duft, die Farben sind ein zarter Schrei.
Aus Büschen schalln der Mönchsgrasmücken Lieder.
In jeder Pore spüre ich den Mai.
* für Gerda
Leute, was ein jeder braucht,
Besser später noch als nie,
Ob er tröpfelt oder raucht,
Das ist eine Therapie.
Zuviel Weinen, zuviel Lachen,
Was zu viel ist, ist zu viel,
Ob im Träumen, ob im Wachen,
In der Arbeit und im Spiel.
Und zu wenig ist das Gleiche
Wie zu viel, schlicht nicht normal.
Denkt nur an die Wasserbäuche,
Hilft da etwa die Moral?
Nicht nur Psychos werden heute,
Alle werden therapiert.
Und das ist auch gut so Leute,
Wenn der Arsch die Hose spürt.
(EF: Mai2009)