Archive for August, 2013

Nachsommer

Sonntag, August 25th, 2013

Draußen das fröhliche Zwitschern der Meisen,
Das Blau des Himmels ist klar wie ein See.
Ich spüre, noch ist nicht die Zeit zum Reisen.
Am Fensterbrett rot eine Orchidee.

Leichtfüßig kommt die Nacht

Mittwoch, August 14th, 2013

Durchs Fenster tauchen schräg die Sonnenstrahlen,
Bis ringsherum das Zimmer golden glüht,
Bis sich die Welt ganz plötzlich in dem fahlen
Verdämmern wandelt und die Farben flieht.

Schon leuchten auf den Straßen die Laternen,
Und an den Häusern lehnt ein kühler Wind,
Auf seinen Lippen Laute wie von fernen
Gestalten, die jetzt leere Schatten sind.

Ein Echo, das aus längst vergessnen Tagen
In deine Schläfen dringt, ein fremdes Pfand,
Mit Worten nicht zu fassen, nicht zu tragen,
Wenn es in dir zerbricht an einer Wand.

Für einen Augenblick ist nur die Stille
Zu spüren, während sich das Kleid der Nacht
Um dich legt in des Dunkels ganzer Fülle,
Und du dich fallen läßt in ihre Pracht.

Himmel und Hölle (TS)

Freitag, August 9th, 2013

Die Marmorstufen führen in die Hölle,
Wo Ziegenböcke nackte Menschen mästen,
Auf langen Spießen rundum knusprig rösten.
Der Teufel ist ja jederzeit zur Stelle.

Der Himmel öffnet sich, ein schwarzer Regen
Fällt auf die Köpfe schrill maskierter Leute.
Ein Weißbart im Gewölk sucht frische Beute
Auf seinen strohbelegten Knüppelwegen.

Der Mutter geb ich Zucker, sie mir Geld
Für spitze Flöten, schneegewebte Kissen
Und Schmalz, meist aus dem linken Ohr der Welt.

Ich sehe Kids auf eine Parkbank pissen,
Auf der ein Bettler voll in Flammen steht.
Ich hör die Lache, spür den Wind, der dreht.