Archive for August, 2015

Sommerausklang (TS)

Samstag, August 29th, 2015

In seinem Mund stehn Lücken zwischen Zähnen.
Bald wird der Sommer Richtung Süden reisen.
Schau, sein Gesicht beginnt schon zu entgleisen.
Statt goldner Locken wehen dünne Strähnen.

Er hat sich aufgebläht, nun schrumpft er wieder.
So will’s der Kreislauf in defekter Spur.
Vorbei die Fleischbeschau samt Schamrasur,
Das klebrig satte Blau, das Auf und Nieder.

Ums Fallobst Wespenschwärme, faule Witze,
Zur letzten Süße spielen Grillen Geigen.
Gleich Boxern in den Seilen hängt die Hitze,

Indes am Horizont sich Wolken zeigen.
Der Regen wäscht uns ab, spült fort den Staub.
Und ringsum leuchtet farbenfroh das Laub.

Der Sommer und Herr Meier

Samstag, August 22nd, 2015

Glaubt mir, dieser Sommer heuer
Hat die Hoffnung mir geraubt.
Doch was stört das den Herrn Meier,
der sogar beim Schwatteln glaubt,
Daß nur Fische wollen schwimmen,
Und die Menschen wollen Geld.
Denn die Rechnung, die muß stimmen
Überall auf dieser Welt.
Katastrophen kümmern Narren
Und die Klugen Kapital
Alles andere ist Schmarren,
Sagt Herr Meier jedes Mal,
Wenn ans Fenster hämmert Regen,
Seine Blase sich entleert
In die Hose. Welch ein Segen,
Seine Frau hat sie geteert.

Im Traum (T)

Samstag, August 15th, 2015

Ein Balken ein Berg
Sticht durch die Wolken ein Tag
Auf der Dschunke fern
Im Nebel landen im Traum
Zwischen Wurzeln und Pilzen

Außer Kontrolle *

Donnerstag, August 13th, 2015

Die Hausfassaden
Beobachten mich manchmal
Grinsen sie hämisch
Aber heute stieren sie
Stumpf wie Idioten
Auf Leute die auf drei Beinen
Durch enge Gassen tanzen
Mit frischem Hunde
Kot Zeichen auf den Asphalt
Schmieren Gespenster
In den Gedanken plötzlich
Heulen Sirenen Staub steigt
Vom Asphalt in die Augen

EF : Die Stadt (T), 2011

Tag und Nacht (T)

Mittwoch, August 5th, 2015

Nimm du die Tage
Und laß mir die Nächte so
Teilen wir die Zeit
Und tragen sie gemeinsam
An Armen und Beinen durch
Den sich verdünnenden Raum