Atemkristall (T)
Freitag, Januar 26th, 2018Eine Wolke hauch
Ich in die Kälte der Nacht,
So zart wie der Schnee,
Der auf die heißen Wangen
Fällt und kristallisch verglüht.
Eine Wolke hauch
Ich in die Kälte der Nacht,
So zart wie der Schnee,
Der auf die heißen Wangen
Fällt und kristallisch verglüht.
Der Regen prasselt auf die Fensterscheiben,
Ein Schlagzeugsolo - nur von tausend Händen.
Es ist kein Wetter, mit dem Wind zu treiben.
Jetzt ist es besser in den eignen Wänden.
Ein Knistern im Kamin wärmt das Gefühl,
Um mit den Gästen in die Nacht zu sinken.
Ein Marabu, ein altes Krokodil,
Auch mit dem weißen Tiger will ich trinken.
Ein Rudel Affen unterm Tisch singt Lieder.
Und auf dem Tisch Besteck, der Ozean
Im Löffel, Wellen gehen auf und nieder
Und tragen mich in eine Umlaufbahn.
Die Tage schrumpfen, Bettler müssen frieren.
Der Himmel hängt herab so schwer wie Blei.
Der Winter naht. Ich kann es in mir spüren.
Aus goldbelaubter Birke tönt ein Schrei,
Reißt das Bewusstsein auf und eine Pforte,
Zu Hallen, wo Dämonen Hochzeit feiern.
Ein schwarzes Feuer nagt am Herz der Worte.
Gedanken füllen sich mit Ungeheuern,
Die grunzend mich in ihre Mitte drängen,
Den Boden stampfen, mit mir Tango tanzen,
Mit Mündern, daraus lange Zungen hängen
Und aufgeblähten Hälsen voller Wanzen.
Der Film erstarrt. Ein Schwarm von Schmetterlingen
Im Rausch der Farben landet weich im Schnee.
Für kurze Zeit liegt Stille auf den Dingen,
Sodass ich plötzlich alles anders seh.
Das neue Jahr, ich habe es geschworen,
Bedeutet auch für mich ein neues Ziel.
Vergeudet hab ich leider viel zu viel
An Jahren, solln sie in der Hölle schmoren.
Mit spitzen Zähnen knabbert Wind die Ohren.
Der Winter treibt mit Eis und Frost sein Spiel.
Das neue Jahr, ich habe es geschworen,
Bedeutet auch für mich ein neues Ziel.
Wozu wird denn der Mensch im Schmerz geboren?
Ich weiß es nicht und habe kein Kalkül,
Doch sagen mir Verstand und auch Gefühl,
Wohl kaum, daß wir dereinst nur Nasen bohren.
Das neue Jahr, ich habe es geschworen,
Bedeutet auch für mich ein neues Ziel.
* für Gerda
Das alte Jahr neigt sich zum Ende,
Doch wir, wir sind noch nicht bereit.
Wir feiern Neujahr, schütteln Hände
Und saufen, bis die Leber schreit.