Archive for März, 2012

Coole Jungs

Donnerstag, März 29th, 2012

Hi, Fredi, gestern, du, das war ne geile Nacht:
Zuerst im Kino, so ein hardcore Schlitzer-Streifen,
Dann auf die Autobahn mit quietschend heißen Reifen,
Zur Disco, diesen neuen Schuppen, Doppel Acht.

Der DJ dort, ein Bimbo, ging auf mega Dröhnen
Im vierten Gang, da machte einer auf Brad Pitt,
So´n Schnösel, Karli gab ihm einen schönen Tritt
Voll in die Eier, Mensch, ich hör ihn jetzt noch stöhnen.

Ein blöder Wichser kreischte los, die Bullen kommen.
Wir ab ins Car, zwei Bräute wollten mit uns fliegen,
Bis nach Alaska, eine ließ im Sitz sich pflügen.

Der Rest ist Wodka pur und sonst total verschwommen.
Und heute bin ich echt im Arsch, brauch schnell ein Bier.
Wart einen Augenblick, es scheißt wer an die Tür.

Stilleben *

Dienstag, März 27th, 2012

Die Flamme flackert
rußt Schatten träumen
die Fenster verhängt
die Wände kahl der
Boden erzählt vom
Sein als Deponie
ein krummer Löffel
auf dem Tisch neben
Der Kerze rote
Pumpen bis zum Rand
gefüllt mit Kippen
der Aschenbecher
von sich häutender
Decke hängt voll Staub
ein zerbrochener
Schirm auf dem Sofa
steht ein Paar Stiefel
für den Sumpf ein Mensch
lehnt im Sessel das Kinn
auf die Brust gedrückt
um den Mund Speichel

*Erstfassung am 9.4. 2010

Eins Zwei Null

Montag, März 26th, 2012

Ich starre in den Spiegel.
Der Spiegel stiert zurück.
Von oben kommt ein Ziegel,
Der schwärzt, der bricht den Blick.

Fiebervision

Donnerstag, März 22nd, 2012

Überall wohin ich blicke,
Seh ich Menschenleiber glühn,
Rauch steigt hoch in schwarzer Tücke,
Und ich möchte nichts als fliehn.

Seh die Stunden, wie sie fließen,
Abwärts, abwärts bis zum Grund,
Wo die Teufel sie begrüßen,
Roten Schaum auf blauem Mund.

Auf den Straßen tote Tiere,
Donner rollt am Horizont,
Und ich schwitze und ich friere,
Quer durch mich verläuft die Front:

Rechts die Wurzeln, links die Äste,
Voll zersplittert liegt der Stamm.
In der Anstalt kriegt der Beste
Für sein Schamhaar einen Kamm.

Tanz der Titten

Freitag, März 9th, 2012

Laßt die Titten tanzen gehn!
Wie sie wackeln, wie sie springen,
Daß sich rings die Köpfe drehn,
Runde Mäuler feuchtfroh singen,
Und die Stummel aufrecht stehn,
Weil die Titten tanzen gehn,
Aufgeschwolln zum Einmarschieren,
Stets bereit das Heu zu mähn,
Und hernach zum Galoppieren.
Alle wolln das Schauspiel sehn,
Wolln dabei sein, wolln es spüren,
Wenn die Winde knatternd wehn,
Und die Titten tanzen gehn.

Von Angesicht zu Angesicht

Dienstag, März 6th, 2012

Stundenlang steh ich tagtäglich vor dem Spiegel,
Um die Farben meiner Aura zu genießen.
Meine Brauen sind geformt wie Sperberflügel,
Und die klugen Falten auf der Stirn, die fließen
Wie im Ozean die windbehauchten Wellen,
Deren Rücken bricht den Glanz der Sonnenstrahlen,
Wenn die Lippen schwingen sich zu einem hellen
Lächeln. Faszinierend. Viele würden zahlen,
Könnten sie nur tauschen ihre Rahm-Gesichter
Für die edlen Züge, die das meine zieren,
Für die Harmonie der Formen, die wir Dichter
Als Geschenk der Götter nicht nur konstruieren,
Um die Welt ein bißchen glücklicher zu machen.
Schönheit, Reinheit offenbart mein wahres Wesen,
Und Gedanken, die zu Flammen sich entfachen,
Während ihr die Möglichkeit habt, mich zu lesen.

Stehst da…

Sonntag, März 4th, 2012

Stehst da wie ein Kind, verloren,
Oder wie ein krummer Hund,
Dem wer abschnitt beide Ohren.
Diese Welt ist nicht gesund.
Diese Welt hängt an der Kippe,
Wie der Speichel von der Lippe.
Diese Welt hat ausgespielt,
Hast du es noch nicht gefühlt,
Daß sie kollabiert?