Albtraum (T)
März 7th, 2025Aus bösen Träumen
Hochgeschreckt in dunkler Nacht
Die Angst als Schlinge
Eng um den Hals gezogen
Spür ich die Hand des Teufels
Aus bösen Träumen
Hochgeschreckt in dunkler Nacht
Die Angst als Schlinge
Eng um den Hals gezogen
Spür ich die Hand des Teufels
Am Morgen, wenn ich vor dem Spiegel singe,
Seh ich die Ratten. Anderes Getier
Verwandelt sich. Die Taube wird zum Stier.
Und aus den Poren kriechen Engerlinge.
So ist der Tag. Nicht Löwen, nicht Gazellen,
Kein Adler, der um weiße Gipfel fliegt.
Ein Grinsen, das im Staub der Ecken liegt,
Wo aus den tauben Rohren Fische quellen.
Auf jeder meiner Schultern sitzt ein Affe.
Der eine spreizt die Zehen, und der zweite
Beißt kraftvoll in die Nerven, bis das schlaffe
Geschwulst der Zeit sich spannt für frische Beute.
Ich höre aus dem aufgebrochnen Mund,
Die hohlen Wörter stürzen, mich, den Hund.
Nicht heute und nicht morgen ,nie
Werd ich dein Nein je akzeptieren.
Denn, liebe Freundin, hör und sieh:
Zum Nein nur nicken, heißt sich selbst verlieren.
Dem Selbstverlust, dem folgt kein Finden.
Und ziellos irrt das Ich, irrt weit.
Ein loses Blatt, von wilden Winden
Geweht zum Rand der Endlichkeit.
Drum dopple ich dein Ja, dein Nein.
Und Widerstand, wo er tut not,
Den leiste ich und tu´s allein,
Weil rings die Welt scheint aus dem Lot.
Kleine grüne Männer kommen
Und Frauen vom Mars maskiert
Sie rauben die Luft uns
Zum Atmen verschweißen
Die Münder schießen Schimpansen
mRNA in die Venen danke
Jubeln wir laut und bitte
Noch mehr von dem Zeug kniend
Begrüßen wir die Brut
Vom Mars Heil Maske
In schweren Stiefeln wankt er durch die Pfützen,
Durch grau verfärbten Schnee, die Hände rot
Und dick wie Schwämme, die aus Löchern schwitzen,
Im Anorak. Und der Gedanken Kot
Verstopft die Rinde. An den Häuserecken
Schärft Wind mein Mundwerk. Männer tragen Bärte,
Ins Kinn geschraubte schwarze Urzeitzecken.
Ein Geist auf Schimmelpilz und Rückwärtsfährte.
Ich aber brauche schnell ein Fass Benzin.
Das macht die Beine leicht wie von Gazellen.
Dann heißt es fort, nur fort vom Friedhof Wien.
Und neu erblühn am Strand, im Spiel der Wellen.
Mauern wolln wir niederreißen,
Um uns endlich zu befrein.
Doch die Hunde, die uns beißen,
Lassen uns vor Angst laut schrein
Und danach gehorsam sein.
Wir sitzen im Zug
Und rasen dahin
Die Augen bebrillt
Die Hände verkrampft
Das Glied errigiert
Auf Schienen aus Glas
Durch Länder die voll
Entlaubt sind und taub
Der Himmel hängt tief
Und purpurn gefärbt
Über der Strecke
In früherer Zeit
War mancherlei nicht
Besser im Bahnhof
Gab es noch Bettler
In den Toiletten
Die Wände gereimt
Die Spülung im Griff
Die Muschel verstopft
In früherer Zeit
War manches erlaubt
Aus Fenstern zu schaun
Felder und Bäume
Die Schwalben im Flug
Wir sitzen im Zug
Und rasen dahin
Schneller und schneller
Direkt an die Front
* Neufassung
Habe an den Schuhen Räder,
Und Antennen ziern den Hut.
Bin zum Glück nicht so ein blöder
Pimpf, gezeugt von Menschenbrut.
Habe Schrauben in den Ohren,
Und ein Rüssel dient als Mund.
An den Schläfen blinken Sporen,
Zeit wirft Ecken ohne Grund.
Habe Klauen an den Fingern,
Und ein schwarzes Erektil
Schieße ich aus Daseinszwingern
Auf Gedanken, übers Ziel.
Was seid ihr doch für Pfeifenstierler
Hosenbrunzer warme Würstchen
Devot bis zum Erbrechen
Und feige fast zum Fürchten
Was hat euch so gemacht und wer
Dass die Gedankenfäule Früchte trug
Was habt ihr selbst dafür getan
Dass jeder Spiegel sich in Scherben
Lacht wenn er die Gesichter sieht
Den stieren Blick
Ihr wisst es selbstverständlich
Nicht habt nie noch irgendwas gewusst
Außer vielleicht das Eine
Das hier ungenannt bleibt
Die Wahrheit ist, daß jeder ständig lügt.
Und ist dem so, dann scheint die Lüge wahr.
Sie dient als Ordnung, der sich alles fügt.
Doch erst das Kleid der Worte macht sie klar
Ersichtlich und verborgen nun für alle.
Denn Sprache ist des Lebens Gürtel Schnalle.