Aphorismus
Donnerstag, April 30th, 2009Unwissenheit ist ein Jammer und Dummheit fast ein Verbrechen. Aber am Schlimmsten sind jene Leute, die ihr Unwissen mit Wissen und ihre Dummheit mit Klugheit verwechseln.
Unwissenheit ist ein Jammer und Dummheit fast ein Verbrechen. Aber am Schlimmsten sind jene Leute, die ihr Unwissen mit Wissen und ihre Dummheit mit Klugheit verwechseln.
Manche sagen ja und Amen,
Ganz egal, was es auch sei.
Ob nun Herren oder Damen:
Nur nicht denken. Das macht frei.
Und im engen Daseins-Rahmen
Ist uns Freiheit einerlei.
Lieber dumm sein und verdrängen
Als das Köpfchen anzustrengen.
Am Abendsaum verfolgen Mückenschwärme
Den Heimwärtsziehenden auf krummen Wegen
Im Osten krallt sich zornig neuer Regen
Im Westen taumeln alterskranke Sterne
In dicken Leibern stecken blaue Winde
Ein Lachen fällt zu Boden und bleibt liegen
Die Staubfrau schmiert es kreischend von den Stiegen
Mit roten Sicheln tätowiern sich Blinde
Im Randspital baut mann auf Angst vielleicht
Wenn tief im Schädel Fremdimpulse ticken
Und Polizisten hart den Penis zücken
Bevor ein Wanderer die Nacht erreicht
PS: Aus d. Vorzeit d. versfabrik.at
Die Vögel singen und die Sonne lacht.
Durchs Blätterkleid der Bäume tanzt der Wind.
Am Trottoir spaziern in Sonntagstracht
Passanten, die voll guter Laune sind.
Kirchglocken künden ein vergangnes Reich,
Und auf den Straßen schweigen die Motoren.
Der Horizont scheint nah und fern zugleich,
Und ich, ich fühle mich wie neugeboren.
Ja, heute war´s vor 23 Jahren.
Am Nachmittag ging ich im Wald spazieren,
Am Abend durfte noch kein Mensch erfahren,
Daß eine Wolke kommt und bringt Krepieren.
Erst Tage später konnten wir dann hören:
In Tschernobyl, da gab es einen Gau.
Experten kamen, um uns zu erklären,
Daß Irren menschlich sei und feucht der Tau.
Wir werden nur belogen und beschissen
Und all die Opfer grausam noch verhöhnt.
Gewinn wiegt eben schwerer als Gewissen,
Moral ist was für Dumme und verpönt.
Laut tickt seit jenem Tag die Uhr der Welt:
So hoch der Mensch auch steigt, so tief er fällt.
Wie jeden Tag, auch heute ist mir Sport
Das Wichtigste und voll Geräte ist
Mein Haus, denn Fitneß heißt das Zauberwort
Für die auch Leben oft genannte Frist.
Laufbänder, Hanteln und so weiter,
Bei mir gibt´s alles wie im Studio.
Zum Rhythmus-Sattel für fäkale Reiter
Hab ich die Brille umgebaut am Klo.
In meinen Körper bin ich so verliebt
Wie Päderasten in ein kleines Kind.
Doch was trotz Dauertraining mich betrübt,
Ist, daß die Muskel nicht noch größer sind,
Ist, daß die Leute nicht zu schätzen wissen,
Wie stark wir uns tagtäglich quälen müssen.
Manchmal packt mich ein Verlangen,
Einfach irgendwen zu schlagen
Auf die fett geschminkten Wangen,
Und Verzeihung dann zu sagen:
Tut mir leid, ich wollte nicht
Mir die Hände schmutzig machen
An solch häßlichem Gesicht,
Das den Spiegel zwingt zum Lachen.
Manchmal packt mich die Begier`,
Etwas Dummes hinzuschreiben,
Wie im Augenblick jetzt, hier,
Denn viel Denken führt zum Speiben.
Glaubt mir Leute, es ist nicht sehr nett,
Wenn du einen Dünnpfiff hast. Zur Nacht
Hüpfst du wie ein Irrer aus dem Bett,
Daß die Ladung nicht ins Leintuch kracht.
Aber schlimmer noch ist es bei Tage,
Wenn der Schließer streikt, ringsum kein Klo,
Zu befreien dich aus solcher Lage,
Die auch Masochisten macht nicht froh.
In der Not verwandelt sich die Hose
Zum Gefäß, das sich mit Schlacken füllt,
Daß sogar der nächste Ahnungslose
Sich die Nase zuhält, flieht und brüllt.
Wenn ein Dünnpfiff deinen Darm passiert,
Ist ein Allzweckkübel zu empfehlen,
Der zu jeder Zeit wird mitgeführt,
Und im Ernstfall fängt die braunen Seelen.
Der Tag spaziert in zarter Blüten Farben.
Musik tanzt fröhlich durch die hellen Gassen,
Wo Frischverliebte sich beriechen lassen
Von Schwänen, die im Prachtgefieder warben.
Doch mancher sitzt im kahlen Raum, verlassen
Von Freunden, die kaum lebten und schon starben,
Allein für sich, ein jeder, Blut und Narben
Und das Gesicht im Kot verdreckter Gassen.
Dem einen grinst das Leben ungeniert,
Mit all den süßen Säften reifer Früchte,
Mit unverdientem Glück als Kitschgeschichte,
Den andern hat das Elend früh berührt.
Die Kälte wuchert wild in seinen Venen,
Indes am Spiegel kleben schwarze Tränen.
Heut plagt mich wieder einmal Phantasie.
Das ist ein Leiden, das mich oft befällt:
Am Morgen, wenn der Hahn schreit Kikriki,
Im Zelt, das von den Träumen aufgestellt.
Ein Dreirad-Schimmel auf der Frühlingsweide:
Eidechsenzunge und mit Geierflügeln.
Aus Kuhfleisch hochgezogene Gebäude,
Im Dachgebälk nur Menschen neben Ziegeln.
Ein uferloses, rotbehaartes Meer,
Darin die Fische Bauch nach oben treiben.
Die neue Rasse, frisch gezeugt aus Teer.
Ihr Wahlspruch lautet: Anderes entleiben.
Ja, meine Phantasie läßt mich verzweifeln:
Andauernd paarn sich Hexen dort mit Teufeln.