Archive for Juli, 2011

Panik um Mitternacht

Freitag, Juli 8th, 2011

Und manchmal spät zur stummen Mitternacht
Erwache ich aus grell verzerrtem Traum
Das Herz rast hin und her, zu eng der Raum
Und an den Schläfen friert der Schweiß. Es lacht

Mir voll ein Dämon höhnisch beide Ohren.
Ein Klang wie Fingernägel auf Metall
Und plötzlich stürze ich im freien Fall
In einen tiefen Schlund, aus Angst geboren

Und bin im Dunklen jetzt nicht mehr allein.
Wie aus dem Nichts tritt er an meine Seite,
Der Meister selbst, wie könnt es anders sein,

Nimmt Maß an meinem Jammer, spricht: Nicht heute,
Noch länger bleibe deines Lebens Knecht
Auf morschen Brücken zwischen gut und schlecht.

Reime aus dem Stegreif

Montag, Juli 4th, 2011

1

Das Lärmen der Motoren,
Das zieht mir Nerv und Zahn,
Zerfetzt mir beide Ohren
Und treibt mich in den Wahn.

2

Drüben läßt die Birke ihre langen Zweige
Hängen wie ein müder alter Mann,
Und ein andres geht zur Neige,
Weil es nicht mehr gehen kann.

3

Am Fenster sitzend streift mein Blick
Die Straßen hin, die Hausfassaden her,
Zum Himmel hoch, herab auf den Verkehr,
Und fällt dann wieder auf mich selbst zurück.