Fukushima (T)
Sonntag, Dezember 30th, 2018Die rote Sonne
Hat sich plötzlich schwarz verfärbt,
Das Maul des Windes
Speit Gift, und Fluten rasen
Über den brechenden Leib
Der Erde. Die Zeit steht still.
Die rote Sonne
Hat sich plötzlich schwarz verfärbt,
Das Maul des Windes
Speit Gift, und Fluten rasen
Über den brechenden Leib
Der Erde. Die Zeit steht still.
Tausend kleine Fürze
Schenk ich dir heut nacht.
Jeder ist voll Würze,
Daß dein Herz laut lacht.
Tausend kleine Fürze
Fahren zart und mild,
Ohne Stolpern, Stürze.
Und nicht einer brüllt.
Leg ab deine Schürze,
Komm ganz nah heran.
Tausend kleine Fürze
Schafft ein echter Mann.
Sag´s in aller Kürze,
Du, Geliebte, du.
Tausend kleine Fürze
Willst du. Gib es zu.
Gespenstern gleich stehn
Die kahlen Birken am Rand
Des Weges Schatten
Zittern im Schnee der sich rot
Färbt beim Aufgang der Sonne
Willst du´s, bin ich dir Laterne
Durch das Dunkel einer Nacht,
Daß auf Wegen in die Ferne
Stets das Helle in dir lacht.
Willst du´s, bin ich dir auch Brücke
Über jenes tiefe Tal,
Wo sich Neid und Haß und Tücke
Paaren in der Zeiten Qual.
Willst du´s, bin ich dir Gebäude,
Das dich schützt vor Sturm und Schnee,
Wo im Winter dann wir beide
Träumen sanft vom grünen Klee.
Was du willst, ich will´s dir bringen,
Ob in Worten, ob im Tun.
Will dir sanfte Lieder singen
Und im Schaffen niemals ruhn.
* für Gerda
Als letzter der Bäume ließ
Die Birke ihr goldenes
Kleid sanft zu Boden sinken.
Auf weiß schimmernder Rinde
Des nackten Gezweigs hocken
Krähen mit höhnischem Blick.
Die Morgendämmerung steckt
Spät ihre grauen Fühler
Durch verriegelte Fenster,
Und die Tage schultern nun
Krumme Schatten. Den Stunden
Wird die zähe Haut zu eng.
Gedanken bauen Brücken
Zurück zum Sommer oder
Eilen fort ins Kommende,
Während ein eisiger Wind
In den Gesichtern lagert
Und die Augen füllt mit Staub.
Kein Horizont ist zu sehn.
Fern hinter farbloser Wand
Steht die Sonne am Himmel.