Archive for Oktober, 2024

Der dunkle Kontinent (St)

Mittwoch, Oktober 16th, 2024

Ich hab mich verirrt
Im Dickicht meiner
Gedanken streifen
Hyänen an den
Ufern der Flüße
Auf Beute lauernd
Oder uralte
Zedern träumen vom
Tod in lehmigen
Stiefeln und Gibbons
Schaukeln an langen
Schwänzen vom Astwerk
Dämmert der Abend
Unter den kalten
Augen des Mondes
Auch viel anderes
Getier haust in der
Wildnis der weiten
Zwischen den Schläfen
Atmen die Winde
Den Dünkel der Zeit
Ans Herz greift die Furcht
Mich auf Grund meiner
Selbst zu zerschellen
Fern am Horizont
Hängt der Himmel ein
Umgestülptes Meer
Auf Stelzen aus Stein

Das Schweigen der Wörter (St)

Montag, Oktober 7th, 2024

Die Tage kommen
Und gehn als wären
Sie Schemen nichts bleibt
Vom Fluß der Stunden
Dem monotonen
Haften nur fremde
Stimmen die den Kopf
Mit dissonanten
Sonaten bespieln
Nichts bleibt ein Schleier
Deckt zu das Gestern
Das Heute gewebt
Aus dunklem Speichel
Mürrischer Münder
In einer kalten
Hütte weit draußen
Hingehaucht auf die
Knöcherne Erde
Der Ahnen liegen
Die Wörter ganz eng
Beisammen ohne
Ordnung unter Staub
Liegen sie verbraucht
Und vergessen hab
Ich wann oder wo
Die Hoffnung verbrannt
Ist Asche mein Herz

Bestie Zeit

Dienstag, Oktober 1st, 2024

Wie wilde Tiere
Mit gelb funkelnden Augen
Aus düsterer Nacht,

Die mich verfolgen
Von einem Traum zum nächsten,
Weit offen das Maul,

Ihr heißer Atem
Wie Fackelzungen lechzend
In meinem Nacken,

Die spitzen Zähne
In mein Herz schlagend, bis Blut
Bricht aus der Wunde,

Bis die Gedanken
Zerfallen zu Staub. Nichts bleibt
Am Ende. Vielleicht

Ein Vers, ein Gedicht
Auf den turmhohen Halden,
Im Auswurf der Zeit.