Archive for März, 2019

Fantasie in Es-Dur *

Montag, März 11th, 2019

Nächtens durch den Tau der Wiesen
Tanzen wir den Feen-Reigen,
Unsre Schatten werden Riesen
Unterm Mond, und in den Zweigen

Sitzt der Wind und pfeift Sonaten,
Die der Zeit ihr Antlitz geben.
Hier im Tanzen, nicht in Raten,
Offenbart sich wahres Leben.

Und die Augen wilder Tiere
Leuchten uns Topasen gleich
Aufs Parkett in grün, ich spüre
Deine Haut an meiner weich,

Höre unsre Herzen schlagen,
Einen Takt uralter Weisen.
Fern vom Horizont der Fragen
Wolln wir ohne Ende kreisen.

* für Gerda

Vokal total

Mittwoch, März 6th, 2019

Häng mir die Feigen strenger in den Mund,
Auf daß ich Saft um Säfte endlos schlürfe,
Mit feuchter Schnauze, wie ein Hund,
In den Gebüschen schürfe.

Mit Wiehern wetz den Sattelknauf zuschanden.
Komm, dreh die Backen, kreise immerfort,
Bis wir vor Lust an scharfen Klippen stranden,
Nur mehr und mehr und sonst kein Wort.

Was birgt der Schmerz an unerkannten Schätzen?
Schlag mir die Krallen tiefer ins Gesicht.
Rot blüht der Mond in wundgerissnen Netzen
Und träufelt Milch in braungedämpftem Licht.

Zerspringt die Lunge, stirbt die Atemluft.
Als Steppenfeuer muß ich heftig rasen.
Was riecht so stark, welch schwerer Duft?
Da wolln die Lippen grasen, grasen.

Die Spannung steigt, die wilden Trommeln schweigen.
Da bricht es von tief unten los,
Und alle Sterne tanzen Reigen,
Und der Moment ist ewig groß.

Nein, nicht das Spiel jetzt schon beenden.
Den Wurstel mach noch einmal steif zum Stab.
Hernach mag sich der Papst verpfänden,
Ich fahr dann gern ins kalte Grab.

PS: Aus d. Vorzeit d. versfabrik.at