Vokal total

Häng mir die Feigen strenger in den Mund,
Auf daß ich Saft um Säfte endlos schlürfe,
Mit feuchter Schnauze, wie ein Hund,
In den Gebüschen schürfe.

Mit Wiehern wetz den Sattelknauf zuschanden.
Komm, dreh die Backen, kreise immerfort,
Bis wir vor Lust an scharfen Klippen stranden,
Nur mehr und mehr und sonst kein Wort.

Was birgt der Schmerz an unerkannten Schätzen?
Schlag mir die Krallen tiefer ins Gesicht.
Rot blüht der Mond in wundgerissnen Netzen
Und träufelt Milch in braungedämpftem Licht.

Zerspringt die Lunge, stirbt die Atemluft.
Als Steppenfeuer muß ich heftig rasen.
Was riecht so stark, welch schwerer Duft?
Da wolln die Lippen grasen, grasen.

Die Spannung steigt, die wilden Trommeln schweigen.
Da bricht es von tief unten los,
Und alle Sterne tanzen Reigen,
Und der Moment ist ewig groß.

Nein, nicht das Spiel jetzt schon beenden.
Den Wurstel mach noch einmal steif zum Stab.
Hernach mag sich der Papst verpfänden,
Ich fahr dann gern ins kalte Grab.

PS: Aus d. Vorzeit d. versfabrik.at

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