April 12th, 2013
Der Himmel wankt auf Krücken, und ich muß
Die harten Stiefel schnüren, denn vier Stunden
Genügen nicht, die Erde zu umrunden.
Der Schotter steigt die Venen hoch, ein Kuß
Von dir, mit deinen rabenschwarzen Haaren,
Mit Händen wie kristallisch reiner Schnee
Und Augen, tiefer als die Beringsee,
Die wir, der Sonne hinterher, befahren.
Dann mit den Vogelschwärmen in den Süden,
Für Augenblicke in den Wolken träumen,
Bevor der Nachtmahr anfängt, Blut zu schäumen,
Ein letzter Kuß noch für den Tag, den müden.
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April 8th, 2013
Bin Regenwurm bin
Futter nur für alle bring
Leben mir den Tod
* Dem ersten Regenwurm, der nach endlos langem Winter meinen Weg kreuzte
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April 5th, 2013
Glocken am Himmel
Löcher in der Erde und
Viel Scheiße im Hirn
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März 24th, 2013
Ich sitze am Rand
Des Weges vor mir der Berg
Wir blicken uns an
Über die Stunden hinweg
Unter dem endlosen Blau
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Februar 28th, 2013
Feuer auf dem Mond
Menschen beißen Hunde mich
Würfeln die Tage
Über den Filz des Daseins
Bis der Horizont zerspringt
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Februar 18th, 2013
Die Straße vor mir ist mit lila Steinen
Gepflastert, beiderseits stehn freche Büsche.
Am Himmel treibt ein Schwarm skalpierter Fische
Nach Süden, wo die trüben Wasser weinen.
Allein von Ort zu Ort im großen Wagen,
Die Zigarette in der linken Hand,
Schneeflocken fallen auf ein wüstes Land,
Wo Menschen in den Taschen Köpfe tragen.
Auch von den Hälsen hängen die Trophäen.
Mit langen Messern schärfe ich die Sinne
Der anderen, bau eine schwarze Spinne,
Die jetzt im Netz klebt, um sich aufzublähen.
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Februar 12th, 2013
Dieses Jahr war nicht
Mein Bestes dieses Jahr hat
Mich verletzt viele
Menschen kriechen bäuchlings doch
Kein Wurm geht auf zwei Beinen
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Februar 7th, 2013
Die Tage gehen noch auf kurzen Beinen,
Doch bald schon wachsen sie und werden schneller.
Dann lösen wir vom Hals die engen Leinen,
Und ringsherum wird plötzlich alles heller.
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Januar 31st, 2013
Spucken wie Lamas
Möchte ich meine Wörter
In die Gesichter
Der Menschen Löcher reißen
In den Schirm der Gedanken
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Dezember 31st, 2012
Während ich am Schreibtisch sitze,
Mein Blick durchs Fenster streicht, bis er
Auf die Fassaden gegenüber prallt,
Die eng an eng gedrängt wie feiges Pack
Die Sicht mir stehlen, suchen die
Gedanken anderswo sich Raum
Und einen neuen Horizont.
Während ich am Schreibtisch sitze,
In meiner kleinen Bude, hier
Am Rand der Stadt, im Zentrum der
Urbanen Häßlichkeit geparkt,
Greift Sehnsucht schmerzlich an mein Herz,
Nach fremden Orten, weit entfernt
Und menschenleer; nach der Natur.
Während ich am Schreibtisch sitze,
An einem grau getrübten Tag,
Auf dem Kalender steht 2012
Dezemberzeit, die Uhr zeigt 11,
Geht mir Silvester durch den Sinn,
Wie eine Schlägerbande, abgefüllt
Mit Alkohol, und ohne Hirn,
Und schnürt den Hals mir zu wie ein Korsett,
Aus Ekelfasern stramm gewebt.
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