…..(T)

Februar 10th, 2014

Die Mücke der Strumpf
Passt auf den Huf der Geier
Zieht Kreise stürzt
Auf dem Kadaver wächst Moos
Zwischen den Augen der Zeit

Wintergrau (T)

Januar 16th, 2014

Tag für Tag nur ein
Häßliches Grau das Himmel
Und Erde verhüllt 
Frißt sich tief in mein Gemüt
Bis die Gedanken bluten

Ausklang (H)

Januar 11th, 2014

Am Gehsteig liegen
Vom Himmel träumen morgens
Kommt die Müllabfuhr

Film ab (S)

Januar 9th, 2014

Trink den Tequila, nach ihm gibt es Wurm.
Der purpurne ist echt nicht zu verachten.
Leg ab, du kannst hier ruhig übernachten.
Hörst du den Donner, draußen tobt ein Sturm.

Ich geb dir Feuer, geb dir eine Seife.
Dann gehst auch du durch die geschlossne Tür.
Kein Hund, kein Esel kann doch was dafür,
Wenn er den Raum verbeult zu einer Schleife.

Komm her, ich zeig dir, wie der Leguan
Den Glanz der Venus schürft, wie die Libellen
Am Rand von Licht und Schatten rückwärts schweben.

Die Nacht ist unser, ist ein Ozean,
Ein Spiel, in dem wir rollen, in den Wellen
Zu Grunde sinken, um sich zu erheben.

Das nackte Wort

Januar 3rd, 2014

Ein Haizahn aus uralter Zeit
Hängt an der Kette
Um den Hals in frisch
Geschnürten Schuhen
Spielen Gedanken
Verrückt werd ich vom Tag
An die Wand gedrückt
Weder warm noch kalt
Sind die Wörter lau
Die Hütten verrammelt
Die Fenster bluten nachts
Speien Kanäle voll Kot
Ein Heer von Ratten
Ins Licht trüber Lampen

Lebenslauf (H)

Dezember 31st, 2013

Hinter mir Wasser
Vor mir der Berg ich frage
Doch er schweigt zurück

Graue Tage (T)

Dezember 16th, 2013

Braun gefurcht das Feld
Der Himmel weint aus bleichen
Lippen fällt ein Wort
Auf kalten Asphalt von fern
Hör ich die Möwen schreien

Von Vers zu Vers

November 29th, 2013

Mein Hund, das alte Stinktier, möchte heute
Mal wieder beißen, kräftig, in die Waden
Der Zeit, der blutig blauen Stunden Beute
Für mich ein Schnellgericht aus gelben Maden.

Im Bus, umringt von klebrigen Gesichtern,
Mit goldnem Stachel trifft mein Skorpion
Das Herz will ich in hohle Köpfe trichtern,
Ein Wort, ein anderes und deren Hohn.

Am Waldrand seh ich junge Hirsche springen,
Wo die Alraune, auch der Schierling blüht.
In den Gedankentälern hausen Spinnen
Und weben Träume um ein altes Lied.

Zehn Jahre und ein Tag

November 18th, 2013

Wir schmieren uns die Füße ein mit Butter
Und treten in dem Bottich Sauerkraut,
Befahrn den Ozean mit einem Kutter,
Wo Salz die Augen rötet und die Haut.

Vor Madagaskar werfen wir den Anker
Und tauchen tief im Schatten der Korallen,
Am Horizont brennt himmelhoch ein Tanker,
Dass Möwen ringsum aus den Wolken fallen.

Wir ziehen in den Urwald zu den Affen
Und reiten einen Tiger in die Nacht,
Von Stern zu Stern, vorbei an all den schlaffen
Figuren, die der Mund der Zeit entfacht.

Wir reiben uns die Schläfen ein mit Asche
Und pumpen in die Lungen schwarzen Rauch.
Im Kreis marschiert die halbgeleerte Flasche,
Doch ich und du, wir stehen auf dem Schlauch.

Schleimspur

November 1st, 2013

Schneller rollen wir
Hinein in den Tag
Mit morschem Kaffee
Füllt uns der Morgen
Die Zeiger der Uhr
Sind Dornen im Takt
Von Termiten und
Deine Gedanken
Entlaubtes Gesträuch
Im stürmischen Wind
Was bleibt fragst du bloß
Schleim der überall
Glitzert und klebt auf
Flügeln aus Pappe
Und Hufen olé
Später am Abend
Ringen wir lustlos
Geziefer zu Bett
Und träumen hernach
Viel vom Anderssein

EF am 3/4/2010 Titel “Radspur”