Juni 24th, 2014
Ich werd mich an den Stamm der Buche lehnen,
Am Waldrand, wo sich Licht und Schatten einen.
Minuten gehn vorbei auf schwarzen Zähnen.
Ganz plötzlich möchte etwas in mir weinen.
Ein Apfel, gelb und rot und angebissen,
Liegt in der Wiese neben Aludosen.
Ein Wurm im Kerngehäuse, das Gewissen,
Hängt an den Dornen frisch erblühter Rosen.
Die Luft vibriert. Ein Rudel Schmetterlinge
Tanzt über Blüten. Wind spielt mit den Haaren.
Ich schlafe ein. Der Jäger zieht die Klinge.
Im Schnee ein Fuchs, ein toter, Blut, vor Jahren.
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Juni 14th, 2014
Der Regen trommelt an die Fensterscheiben.
Durch leere Gassen ziehen bleiche Schwaden.
Die Nacht beginnt sich langsam zu entleiben.
Im Traum spür ich, mein Mund ist voller Maden,
Die auf den Wörtern in die Ohren reiten.
In den Gedanken nehmen sie Quartier.
Der Kirchturm wankt, wenn alte Glocken läuten.
Auf meinen Schultern grunzt ein Trampeltier.
Um meine Beine weben Spinnen Knoten
Und schleifen mich gefesselt auf den Wall
Aus nackten Leibern und verfaulten Toten,
Die sich erheben bei Trompetenschall.
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Juni 12th, 2014
Ein toter Igel auf dem Radweg. Motten
Höhln seine Augen. 36 Grad
Im Schatten, mittags, Schweiß geht ab in Fladen,
Durchtränkt das Hemd und ätzt die Stundennaht.
Die Sonne grinst. Es tanzen rote Flecken
Auf dem Asphalt mit einem Besenstiel.
An braunen Hälsen saugen dicke Zecken.
In den Gedanken schwimmt ein Krokodil.
Die Kugel fliegt. Der Kegel taumelt, fällt
Zu Boden, löchrig, knirscht mit gelben Zähnen.
Auf den Plakaten brennt der nackte Held.
It´s showtime, baby. Hörst du die Sirenen?
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Juni 8th, 2014
Ich brauche eine Kippe, brauche jetzt
Ein Quantum lila Himmel und Raketen
Für meinen inner-space. Das Leben ätzt,
Wenn abstinente Eierköpfe beten.
Küss meine Hufe, wenn du willst, den Nabel.
Die Warzen auf den Schläfen tun es auch.
Ich zieh dem Tag die Haut ab mit der Gabel
Und stopfe sie in einen engen Schlauch.
Komm, lass uns mit den Wolken südwärts fliegen.
Auf breiten Schwingen landet bald die Nacht,
In der die Motten sich total bekriegen,
Bis unterm Sternenlicht die Erde kracht.
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Juni 7th, 2014
Ein erster Sonnenstrahl dringt durch die Lider.
Ich schrecke hoch aus rot verfärbtem Traum.
Die Bilder ringsum tanzen auf und nieder,
Ein Klopfen an das Tor, ich hör es kaum,
Verstummt ganz plötzlich, doch in meinen Ohren
Erwacht die Stille wie ein wildes Tier
Im Urwald auf der Lauer, von den Poren
Tropft Schweiß auf dichtes Wurzelwerk, ich spür,
Die Schlange in mir windet sich ins Freie,
Verliert die Haut, umschlingt das Steuerrad.
Am Fensterglas zerbricht ein Rudel Schreie
Und formt sich neu auf meinem Stundenpfad.
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Mai 13th, 2014
Nun lass dir doch das Sein nicht so total vermiesen,
Nur weil das Ficki-Fucki nicht nach Wunsch verläuft.
Columbus fand Amerika nicht mit den Drüsen,
Doch du schmierst ab, als hätte dich wer eingeseift.
Vergiss jetzt mal die Titten, Ärsche, auch die Mösen.
Lass die Gedanken steigen, nicht den krummen Stecken.
Dann spürst du, wie im Innern sich die Krämpfe lösen,
Und denkst an keine Mieze und kein Zehenlecken.
In hohen Stiefeln und im Stechschritt ziehn die Stunden
An dir vorbei. Du träumst vom absoluten Kick.
Bist einer nur, von diesen aufgegeilten Hunden,
Die, Nase tief, in Brüche gehen Stück für Stück.
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März 29th, 2014
Der Himmel lila
Die Häuser schwarz die Hunde
Auf dem Gehsteig steif
Die Sonne hängt an Ketten
Die Erde an einem Tropf
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März 28th, 2014
Eine Mücke zwei
Patronen manchmal dreißig
Meter im Quadrat
Misst der Raum wo Gedanken
Zu Wörtern getürmt brennen
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März 24th, 2014
Tauben auf dem Dach
Ausgestopft der Himmel ist
Eine Käsglocke
Unter der sich Termiten
Kreuz und quer vorwärts fressen
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März 13th, 2014
Hirschkäfer kämpfen in den schwarzen Venen.
Die Schläfen schwellen an wie ein Ballon.
Durchs Fenster stiert ein Hund, knirscht mit den Zähnen
So laut, als gäbe es fürs Knirschen Lohn.
Am Gehsteig krümmen sich die Bettelsklaven,
Wenn sie aus feuchten Löchern Hilfe lallen.
Die Welt ist nichts als ein verminter Hafen,
Auf den des Nachts verbrannte Sterne fallen.
Das Flußpferd tanzt. Ich brauche jetzt Benzin.
Der Tank ist voll. Ich komme in die Gänge,
Spür heftig, die Dämonen aus mir fliehn
Und steige aus des Tages trüber Enge.
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