Im Traum (T)
August 15th, 2015Ein Balken ein Berg
Sticht durch die Wolken ein Tag
Auf der Dschunke fern
Im Nebel landen im Traum
Zwischen Wurzeln und Pilzen
Ein Balken ein Berg
Sticht durch die Wolken ein Tag
Auf der Dschunke fern
Im Nebel landen im Traum
Zwischen Wurzeln und Pilzen
Die Hausfassaden
Beobachten mich manchmal
Grinsen sie hämisch
Aber heute stieren sie
Stumpf wie Idioten
Auf Leute die auf drei Beinen
Durch enge Gassen tanzen
Mit frischem Hunde
Kot Zeichen auf den Asphalt
Schmieren Gespenster
In den Gedanken plötzlich
Heulen Sirenen Staub steigt
Vom Asphalt in die Augen
EF : Die Stadt (T), 2011
Nimm du die Tage
Und laß mir die Nächte so
Teilen wir die Zeit
Und tragen sie gemeinsam
An Armen und Beinen durch
Den sich verdünnenden Raum
Sie haben mir die Nase abgeschnitten
Und einen dicken Rüssel aufgenäht.
Jetzt grunze ich in fensterlosen Hütten
Und merke, wie ein Schlauch die Stunden bläht.
Mit braunem Schleim verklebt sind beide Ohren,
Dass die Gedanken in mir blechern dröhnen.
Schwarzblaue Würmer kriechen in die Poren,
Die Mäuler voll mit zugespitzten Zähnen.
Das ist der Traum in dem die Bäume fliegen,
Und Menschen an versperrte Pforten rennen.
Am Himmel grast ein Rudel weißer Ziegen.
Der Horizont jedoch beginnt zu brennen.
Auf meiner Mühle reiten auf Asphalt,
Den Wind an meinen Schläfen, in den Haaren,
Spür ich, das Mark der Stunden wird schon alt.
Doch ringsum sammeln sich zuhauf die Narren.
Ein schwarzer Punkt auf glühend roter Scheibe.
Von Westen nähert sich mit breiten Schwingen
Ein Vogel, Schatten werfend. Wo ich treibe,
Färbt Dunkelheit das Herz. Die Sterne singen.
Das ist die Zeit. Das Blut beginnt zu wallen.
Gedanken tollen im Gefrierschrank rum.
Das Tempo steigt. Die Bannerträger fallen.
Und auch die Narren sind ganz plötzlich stumm.
Mädchen, möchtest du die Nacht mit mir verbringen?
Komm, der stille Weg dort führt hinab zum Fluß,
Wo im Schilf versteckt die Frösche lustig singen,
Wo der Wind vertreibt den Zweifel und das Muß.
Zärtlich kleidet uns das Wasser, wo wir schwimmen.
Und im Takt der Wellen tanzt ein voller Mond.
Wenn am Ufer sich die Weiden flüsternd krümmen,
Zeige ich dir, wo der Elfenkönig wohnt.
Hinter alten Eichen, die den Himmel tragen,
Ist die Lichtung, Faune, Füchse tolln im Spiel,
Feentanz auf goldnem Laub, Sternschnuppen jagen
Knapp am Mond vorbei, den Horizont als Ziel.
* 2. Fassung
Vorm Fenster blühen Rosen, Sonne scheint
In meinen Schädel, wo Gedanken tanzen
Auf weißem Grund. Das Maul der Stunde greint
Wie hundert Bälger oder tausend Wanzen.
Am Himmel treiben Wolkenkrokodile
Verformen sich. Die letzte Wimper sticht
In die Pupille. Rostige Gefühle.
Aus meinem linken Knie wächst ein Gesicht.
Die Glut der Nadel lässt die Flüsse schäumen
In roter Farbe. Sind die Schuhe schwer
Geworden, will ich rasten, will ich träumen
Von fernen Ländern und vom großen Meer.
Am Morgen, wenn ich halb verschlafen aus dem Haustor gehe,
Zum Himmel blicke und dort eine kleine Wolke sehe,
Dann bleibe ich kurz stehen, rauche eine Zigarette
Und überlege, vor dem Laptop sitzend, im Cafe
Nicht lange, schicke meinem Freund zwei Mails nach Übersee,
Bezahl die Rechnung und besuche kurz noch die Toilette.
Die Sprache haben sie entschlackt
Vom Plunder, Schwulst der alten Zeiten,
Grammatik, Syntax ganz zerhackt,
Bis sie die Worte voll befreiten,
Von Inhalt, Klang und jeglich Sinn.
So schufen sie sich neue Welten,
Denn wirklich groß war der Gewinn,
Als Hunde schnurrten, Katzen bellten.
Ob Versmaß, Strophe oder Reim
Sie konnten gern darauf verzichten
Sie wollten einzig und allein
Und zwanglos nur sich selbst belichten.
So düngten sie das Feld der Kunst,
Durchmaßen es vom Rand zum Kern,
Mit Achselschweiß und Deuteldunst,
So schrieben sie nur Post modern.
Die Dummheit wird sehr oft zu Dung,
Der Hahn schreit morgens Kikriki.
Und auch dem Fortschritt fehlt schon Schwung,
Er furzt und furzt und weiß nicht wie.
PS: Aus d. Vorzeit d. versfabrik.at(1994)
In der Dämmerung
Tanzen Kängurus
Auf dem Dach Tango
In gelben Stiefeln
Treten Passanten
Den Takt im Keller
Schießt sich ein Jüngling
Kokain in die schwarze
Eichel ein Engel
Später im Schatten
Der Vernunft stolpern
Gedanken im Kreis
Und Wörter werden
Zwischen die Lippen
Geschraubt mit Speichel
Saft nackter Nonnen
Aus dem Kaukasus
Frei Haus gekarrt
Statt der versprochenen
Sandalen aus Blech
*EF Mai, 2010 “Gedankenschotter”