Nah und fern (T)
August 8th, 2017Manchmal scheint es mir
Als könnte ich mit Händen
Den Himmel berührn
Der über mir schweigend blaut,
So nah und ferne zugleich.
Manchmal scheint es mir
Als könnte ich mit Händen
Den Himmel berührn
Der über mir schweigend blaut,
So nah und ferne zugleich.
Strahlende Augen
Und einen lachenden Mund
Will ich dem Antlitz
Des Tages heute geben
Und so den Träumen folgen.
Gelehnt an den Stamm
Der alten Weide, deren
Zweige das Wasser
Berührn, fließen Gedanken
Weiter und weiter zum Meer.
Ein Seil aus Worten
Geknüpft über den Abgrund
Ein flüchtiger Halt
Für die Hände die Füße
Im reißenden Strom der Zeit
Die Räder rollen und die Zeiger rasen
Auf Steinkolonnen höhnen Schmutzfassaden
Die Großstadtlippen speicheln Lärmkaskaden
Der Großstadtafter furzt frech Metastasen
Der Tank vibriert aus Poren tropft Benzin
Der Stirnfasan brennt im Kausalverkehr
Bei Rotlicht blasen Huren voll und leer
Leitschienen spreizen sich so maskulin
Der schöne Mensch grinst bissig von Plakaten
Aufs Pflaster tapeziern Karossen Tauben
Am Trottoir drehn Obdachlose Schrauben
Sackgassen stopfen Bürger aus in Raten
Der Staub liebt Biotope aus Beton
Das Tempo steigt vor Blut und Blechkulissen
Wo Hunde zischelnd auf Prothesen pissen
Auf Ich-Frequenz pauschal im Infozon
Kirschblüten treiben
In milder Luft kränzen dein
Blond fließendes Haar
Tanzen will ich mit dir jetzt
Und hier unter den Bäumen
Zum Lied der Amsel
Will vergessen was gestern
war und morgen kommen wird
* für Gerda
Die Sonne grinst, als würd wer ihre Titten
Mit Senf bestreichen, ja, die Welt ist rund.
Ein Knabe kommt die Straße lang geritten
Mit Blasen voller Wörter um den Mund.
Ein Wind von Süden spreizt jetzt das Gefieder,
Trägt Pollen, dass aus dicken Nasen Rotz
In Bächen fließt. Wir knieen alle nieder
Und jodeln steil. Der Mensch ist ja kein Klotz.
Der Frühling grünt, die Hodensäcke schwellen
Bei Männchen, und die Weibchen duften heftig.
Am Himmel tummelt sich ein Schwarm Forellen.
Ich spucke aus. Ich fühle mich echt kräftig.
Die Birke vorm Haus
Beginnt sich grün zu kleiden
Wir hängen Mantel
Und Schal zu den Motten und
Hören nicht auf zu niesen
Das Turmkreuz tätowiert die Wolkenbäuche
Ein Stützkorsett verlängert den Zerfall
Das Kerzenlicht verklärt den trüben Stall
Aus greisen Mauern bröckeln Knecht und Seuche
Der Hirte hebt den Kelch und gurgelt Wein
Ein heilig Geist schmiert Salben auf die Worte
Ein Hosenschlitz ist keine Himmelspforte
Im Keller schimmelt grünlich viel Gebein
Hosanna brüllt voll Brunst der Jubelchor
Indes die Ratten aus dem Beichtstuhl flüchten
Auf Schlachtung will kein Opferlamm verzichten
Gebeugte Bettler grasen zahm am Tor
Das Räucherblech folgt Zuchtmonstranzen
Auf Steinen kriecht die Schamprozession
Wo Hunde häufeln schicken Tauben Hohn
Im Leichenpark gilt´s Nachschub einzupflanzen
PS: Aus d. Vorzeit d. versfabrik.at
Auf einem Kamel
Über die Wolkenberge
Reiten bis zu den
Offenen Türen der Stadt,
Wo alle Menschen wachsen
Und blühen im Sternenlicht.