Geht in Deckung
Montag, August 11th, 2008Wenn hierzulande Polizisten deine Wege kreuzen und du kannst nicht rechtzeitig in Deckung gehen, dann hast du Pech gehabt, wobei es noch einen großen Unterschied ausmacht, ob du den Zusammenstoß, wenn auch mißhandelt und gedemütigt, überlebst oder ob du mit einem 9mm Geschoß im Rücken im Leichenschauhaus liegst und nicht mehr aufwachen kannst, wie es vorletzte Nacht einem Motorradfahrer erging, der aus guten Gründen nicht anhielt, als er von Polizisten dazu aufgefordert wurde. Jetzt ist er tot, ermordet von einem Polizisten, der ihn wie in einem Wildwestfilm mit seiner “Glock”-Pistole aus dem Sattel fegte, jener Faustfeuerwaffe, die seit den 90er Jahren, als ein farbloser Bürokrat Innenminister spielen durfte und der Polizei jeden Wunsch ad hoc erfüllte, an den überproportional fetten Hüften eines jeden Polizisten hängt, ob männlich oder weiblich, und die einer der Hauptgründe dafür ist, daß Einsätze mit der Waffe so oft letal enden. Doch früher hieß es meist, der Schuß hätte sich irrtümlich gelöst, wohingegen heute sofort genau gezielt und scharf geschossen wird, wie bei jenem als Polizist verkleideten Autofahrer, der aus unmittelbarer Nähe durch das Seitenfenster des Wagens exekutiert wurde, wie wir es nur von der Mafia kennen.
Aber die Killer in Uniform bedürfen hierzulande nicht einmal der schützenden Hände korrupter Staatsanwälte oder Richter, um ungeschoren davonzukommen.
Denn in diesem Land verhindern schon die Gerichtsgutachter eine unbefangene Sicht auf den Vorfall, indem sie reflexartig von Notwehr, letztem Ausweg oder von Querschlägern, am liebsten aber von einer Verkettung unglücklicher Umstände, sprechen. Noch sehr gut in Erinnerung sind die Gutachten über Schwarzafrikaner, die während der Abschiebung im Flugzeug grausam erstickt wurden: Zwei Fremdenpolizisten hatten den an den Sitz gefesselten Mann den Kopf total mit Klebebändern umwickelt, sodaß nicht eine Pore offen blieb, geschweige denn Nase und Mund. Das Opfer erstickte unter qualvollen Umständen, was der Gutachter in Bukarest, wo der Tod festgestellt wurde, auch korrekt zu Papier brachte. Aber was wissen schon diese Balkanesen mit ihrer altertümlichen Ausstattung. Der Gerichtsmediziner in Wien fand als einziger einen bisher unentdeckt gebliebenen Herzfehler des getöteten Afrikaners, der die eigentliche Ursache des Sterbens desselben gewesen sein soll, wie übrigens bei vielen anderen gewalttätigen Einsätzen von Polizisten gegen Schwarzafrikaner mit letalem Finale; bei der Obduktion fanden die Gerichtsgutachter jedesmal einen bisher nicht erkannten Herzfehler - das ist leider kein schlechter Scherz sondern tödliche Realität in Österreich am Beginn des 21.Jh.,wo es jedem, der weder berühmt noch wohlhabend ist,
schlecht ergeht, wenn er in die Fänge einer sich in ihrer Macht gottähnlich fühlenden Polizei bzw. einer um nichts besseren Justiz geraten sollte.