Der Fatzke vom Feuilleton

Einer der unsäglichsten Berufe, bzw. Tätigkeiten ist der/die des Kritikers im Feuilleton, diese spezielle Spezies, die zwar unfähig ist, Eigenes zu schaffen, was sie aber nicht daran hindert, ihren intellektuellen Senf, ihre kritische Sülze, auf die Werke anderer zu schmieren, in einem Tonfall der Arroganz und Besserwisserei, der wahrscheinlich die nicht vorhandene eigene Kreativität kompensieren soll.
Der Typus des Kritikers charakterisiert sich durch intellektuelle Selbstüberschätzung und kreative Impotenz; diese Kombination qualifiziert ihn bestens für das Feuilleton, jenen Ort, der zum Tummelplatz verhinderter Literaten, Möchtegernkünstler und pseudointellektueller Klugscheißer verkommen ist, was nicht weiter schlimm wäre, gäbe es da nicht das peinliche Anbiedern der Autoren an das Feuilleton und zwar in einem Ausmaß, daß es den Anschein hat, vielen Schriftstellern ist es am wichtigsten, daß ihre Werke im Feuilleton lobende Erwähnung finden, wodurch das Selbstwertgefühl der Kritiker gehörig gesteigert wird, was diese wiederum gnädig stimmt hinsichtlich des ihnen anvertrauten literarischen Mülls; ein Wechselspiel, eine Hand wäscht die andere, ein Schwanz lutscht sich nicht von allein, wobei Namen hier nur Schall und Rauch sind: Das dt.sprachige Feuilleton hat sich in eine literarische Behindertenlatrine verwandelt. Und so begrenzt literaturaffin das Web auch sein mag, allein durch seine totale Unabhängigkeit vom Feuilleton erwächst ihm eine literatur(theoretische) Bedeutung, die leider noch viel zu wenig erkannt und genutzt wird.

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