Wiener Zeitungen

Am frühen Sonntagmorgen, während des Frühstücks am Balkon, also noch bevor das Wummern der voll aufgedrehten Lautsprecher vorbeifahrender PKWs die Flucht von ebendort erzwingt, blättere ich gelegentlich die diversen Wochenendausgaben hiesiger Tageszeitungen oberflächlich durch, bürgerliche Blätter ebenso wie den Boulevard, wobei die Erkenntnis, wie belanglos, ja, wie beliebig austauschbar die sogenannten Qualitätszeitungen bis hin zu ihren Wochenendbeilagen geworden sind, schon ein alter Hut ist, ebenso wie eine Orthographie, die auf jeder Seite von Fehlern nur so strotzt, und die stetige Nivellierung nach unten,in Richtung Boulevard, dessen drei Hauptrepräsentanten hier (in Wien) einzig noch als Stuhlgangbeschleuniger funktionieren, ob aufgrund des Ärgers, der einen beim Durchblättern dieser Machwerke unweigerlich befällt und dabei die Frage aufwirft: Für wie dumm halten Journalisten und Redakteure eigentlich ihre Leser und wie dumm sind diese Damen und Herren selbst; oder aufgrund anderer Ursachen, bleibt dahingestellt. Gewiß ist allerdings eines: jede noch so kurze Zeitspanne, die für das Lesen von solch Degenerationsbroschüren verwendet wird, ist Zeitvergeudung pur.

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