Binsenweisheit
Freitag, Oktober 10th, 2008Der Menschen Leben ist ein Auf und Ab.
Gar mancher fällt da nicht zu knapp.
Und einer müht sich wieder auf,
Den andern steigt mann auf die Köpfe drauf.
Der Menschen Leben ist ein Auf und Ab.
Gar mancher fällt da nicht zu knapp.
Und einer müht sich wieder auf,
Den andern steigt mann auf die Köpfe drauf.
Am Montag war mein Arztbesuch
So etwas von beschissen,
Daß ich gedachte an den Spruch:
Ein Arzt hat kein Gewissen.
Noch schlimmer aber sind die vielen,
Sadisten sind dazu zu zählen,
Doktoren, die gern Richter spielen
Und ihre Patienten quälen.
Ich hab sie alle schon erlebt,
Die Dummen und die Bösen
Im weißen Kittel, der sie hebt
Empor zu Halbgott-Wesen.
Ob männlich, weiblich, ob senil,
Ob in der Praxis, im Spital,
Mit Kranken treiben sie ihr Spiel,
Pervers und trivial.
Nutz den Frühling deines Lebens.
Leb im Sommer nicht vergebens.
Denn gar bald stehst du im Herbste.
Bis der Winter naht, dann sterbste.
p.s.: Dieser alte Bauernspruch, der nicht von der versfabrik.at stammt, saß so lange im Gedächtnis des Betreibers, nämlich schon seit seiner frühesten Kindheit, daß er ihn nun veröffentlicht und ihn so dem unbekannt gebliebenen Verfasser widmet.
An nicht verschmutzte menschenleere Strände
Verwünsch ich mich an graugetrübten Tagen,
Da ringsum alle schnattern, doch nichts sagen,
Und nirgendwo vollzieht sich eine Wende.
Ein feuchter Film bedeckt die zitternd Hände,
Wenn grelle Blitze durch die Nerven jagen,
Rasierte Frauen Haut von Tieren tragen,
Geweihte Mörder zahlen Dividende.
Hoch an der Zeit, den Magen leer zu pumpen,
Sonst ist´s zu spät, zu spät, mensch geht zugrunde,
In dieser ausgeräumten Welt der Lumpen.
Ja, meine Seele blutet, schwarz die Wunde,
Gequälte Katzen klagen durch die Träume.
Und Wüste wächst, wo einstmals blühten Bäume.
Die Augen rollen langsam auf Asphalt
Und höher in die teigigen Gesichter,
Vom Himmel rußt der Rest verbrauchter Lichter,
Die Straßen starrn verlassen, dreckig, kalt.
An dir riechst du, die Haut beginnt zu stinken.
Die Poren sondern seltsam sauren Saft,
Der Mund spuckt Zähne und das Arschloch klafft.
Insektenrüssel, die dich blutleer trinken.
Die müden Beine können nur noch hinken.
Trotz scharfer Peitsche fehlt dir Mut und Kraft.
Trotz Schlüssel bleibt dein Leben nichts als Haft.
An dir schaust du, die Welt ist am Versinken.
An deinem Leib spürst du den Mensch vergehen,
An deinem Schmerz wird keiner mehr gesund.
Im Erdreich brechen deine faulen Zehen.
Auf Steine fällst du tief und ohne Grund,
Noch einmal dürfen deine Augen sehen
Die Existenz, das heißt, du bist ein Hund.
Im linken Flügel Verse, rechts die Träume,
So wird das erste Fenster immer aufgemacht,
Zu schauen in die sonst versperrten Räume,
Bei Tageslicht vielleicht, manchmal bei Nacht.
Im Spiegel wiegen sich die nackten Bäume,
Am Trottoir ein Mann in Eisentracht,
Ein dicker Hund verziert die glatten Steine.
In die Gedanken schiebt sich ein Verdacht:
Die Welt ringsum besteht nur aus Attrappen,
Die Zeit beginnt sich schneller zu verknappen.
Die Zukunft ist ein schwarzes Loch.
Schließt den Mund,
Sie machen einen Kompromiß.
Das heißt, wir
Werden nasgeführt in Hundeschiß.
Dein Blick wirft täglich an die hundert Mal
Am Stein der Hausfassaden trübe Falten;
Er speichert all die morschen Menschgestalten
In ihrer Kreisbewegung um die Qual.
Du schaust und siehst nur niedere Gewalten.
Der Himmel wirkt so ausgequetscht und fahl.
Der Leute Schädel glänzen fleischig kahl.
Die Augen können es nicht länger halten.
Sie schließen sich, der Blick läuft nun nach Innen,
Doch auf den Gängen rutscht er aus im Dreck,
Und hinter Wänden schreien fremde Stimmen.
Das Ohr vernimmt, wie sie sich kreischend krümmen,
Und langsam säuft sich an dir voll ein Zeck,
Und draußen fliegen alle Dächer weg.
Ich bin kein Menschenfreund, das muß ich sagen,
Die Menschen sind meist häßlich oder dumm,
Vom Neid getrieben werden sie ganz krumm.
Und ständig müssen sie die andern schlagen.
Nein, meine Symphatie gehört den Katzen.
Mich faszinieren Schönheit, Eleganz,
Von ihrer Nasenspitze bis zum Schwanz,
Die scharfen Krallen ihrer weichen Tatzen;
Die lustig zucken, wenn die Katze träumt.
Und streichelst du das seidenweiche Fell,
Dann schmiegt sie sich an dich und schnurrt als Freund.
Dann wandelt sich das Seelendunkel schnell.
Und ich wär selber gern ein Katzentier
Und hätte statt zwei Beinen lieber vier.