Mai 7th, 2011
Ich schau nach links und sehe nichts, was mir gefällt.
Ich schau nach rechts, wo Regimenter von Soldaten
In Reih und Glied marschieren für solch faule Taten,
Die einen Ursprung haben, und der nennt sich Geld.
Ich schau nach vorne, spür die Sonne heller strahlen
Als je zuvor. Die Wüste wächst in jedem Ding.
Ich schau zurück und hör die Toten sagen: Sing
Die alten Lieder, such am Strand nach Muschelschalen.
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April 24th, 2011
An einem dieser Nachmittage,
Wenn Zufall alles kontrolliert,
Da krachte aus dem Lot die Waage.
Ich hab´s in jedem Nerv gespürt,
Daß nichts mehr war wie kurz zuvor.
Der Regen trommelt an die Scheiben
Wie Fingerknöchel an die Tür
Und zwingt mich, wo ich bin, zu bleiben:
Im Teehaus, aber nicht bei mir.
In den Gedanken irgendwo
Weit draußen auf dem Feld der Lügen,
Wo eine Schlacht die nächste zeugt,
Wo Wörter stürzen, statt zu fliegen,
Ein Stiefel deinen Rücken beugt,
Als Zeichen, Zeugnis und als Lohn.
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April 23rd, 2011
Über den Dächern
Dehnt sich nachtschwarz der Himmel
Des Windes Atem
Stockt. Kein Laut ist zu hören.
Und die Räder der Zeit stehn
Eine Minute lang still.
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April 19th, 2011
HInter dem Zaun kräht
Ein Hahn. Es ist neun Uhr und
Ich frage mich, ob
Judas oder Petrus der
Schlimmere von beiden war.
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April 11th, 2011
Es ist nicht das, was wir stets wollen und nicht kriegen,
Das mich so fertig macht. Ich sitze im Cafe,
Hab vor mir aufgeschlagen eine Zeitung liegen,
Sodaß ich lese, dann den Kopf zur Seite dreh.
Ich muß an Japan denken, kann die Not nicht fassen,
Und ein System, das sich ergötzt an trüben Tassen.
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April 9th, 2011
Hunde überall
Wohin ich blicke Hunde.
Den Tagen wachsen
Eiterbeulen im Gesicht.
In der Nacht brechen sie auf.
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April 1st, 2011
Die vielen Leute,
Die dir entgegenkommen,
Auf der Straße mit
Leerem Gesicht und Klebstoff
An den Händen, sind anders
Als du, warst immer allein.
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März 29th, 2011
Am Rand des Weges
Lagern mit müden Augen
Die Steine. Hinter
Dem Rücken der Zeit haben
Sie alles und nichts gesehn.
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März 26th, 2011
Ein flaues Gefühl
Im Magen, ein unscharfes
Bild vor den Augen
Das laute Pochen am Tor
Läßt die Schläfen vibrieren
Und fesselt eiskalt dein Herz.
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März 18th, 2011
Ich kenne Menschen,
Die atmen morgens den Schmerz
Trinken nachts die Furcht
In den Gedanken gehen
Die Tage gehen zugrund
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