Untot (T)
März 13th, 2011Hart prasselt Regen
Auf die Fensterscheiben. Wüst
Verfluch ich die Zeit,
Da wir in Häusern aus Stein
Selbst sind Skulpturen aus Stein.
Hart prasselt Regen
Auf die Fensterscheiben. Wüst
Verfluch ich die Zeit,
Da wir in Häusern aus Stein
Selbst sind Skulpturen aus Stein.
Nacht auf meinem Weg.
Der Mond ist eine Blume,
Die Welt ein enges
Kellerloch, darin Menschen
Hilflos durchs Leben taumeln.
Am Schreibtisch sitzend
Schau ich durchs Fenster, hin und her
Hasten die Menschen
Auf den Straßen, als wären
Wir ein Volk von Termiten.
Zwischen den Felsen
Der Zeit schaukelt die Brücke,
Gestern und morgen
Verbindend, aber mich weht
Der Wind vom Heute ins Nichts.
Müde Menschen ziehn
In langen Reihen an mir
Vorbei, das Haupt
Gesenkt, die Blicke entzwei
Wie nach verlorener Schlacht.
Rot steigt die Sonne
Am Horizont ins zarte
Azur des Himmels.
Die Luft ist klar. Die Straßen
Schweigen. Das Lied der Amsel
Läßt den Morgen kurz träumen.
* für Gerda
Bäume und Sträucher
Krümmt die klirrende Kälte.
Auf den Straßen sind
Die Mensche dick vermummt. Am
Gehsteig liegt ein Bettler, steif
Gefroren und blau die Haut.
Nachts, wenn ich träume
Von blauen Höhlen im Eis,
Dem Amazonas
Und vom Mond in der Wüste,
Macht mich der Morgen traurig.
Zwei Zehen und drei
Finger machen keine Hand.
Doch manchmal genügt
Ein Gedanke und du kennst
Das Bild im Spiegel nicht mehr.
Nachts, wenn alles schläft,
Hörst du das Lied der Sterne
Aus kristallenen
Mündern erklingen. Schweig still
Und trinke den schwarzen Tau.