Umsturz (T)
März 2nd, 2011Mittags der Himmel
Ist schon seit dem Morgen grau
Das Antlitz der Welt
Sieht nicht besser aus aber
Die Räder der Zeit brennen
Mittags der Himmel
Ist schon seit dem Morgen grau
Das Antlitz der Welt
Sieht nicht besser aus aber
Die Räder der Zeit brennen
Rot steigt die Sonne
Am Horizont ins zarte
Azur des Himmels.
Die Luft ist klar. Die Straßen
Schweigen. Das Lied der Amsel
Läßt den Morgen kurz träumen.
* für Gerda
Bäume und Sträucher
Krümmt die klirrende Kälte.
Auf den Straßen sind
Die Mensche dick vermummt. Am
Gehsteig liegt ein Bettler, steif
Gefroren und blau die Haut.
Nachts, wenn ich träume
Von blauen Höhlen im Eis,
Dem Amazonas
Und vom Mond in der Wüste,
Macht mich der Morgen traurig.
Zwei Zehen und drei
Finger machen keine Hand.
Doch manchmal genügt
Ein Gedanke und du kennst
Das Bild im Spiegel nicht mehr.
Nachts, wenn alles schläft,
Hörst du das Lied der Sterne
Aus kristallenen
Mündern erklingen. Schweig still
Und trinke den schwarzen Tau.
Manchmal, wenn alle
Wände in der Wohnung mir
Auf den Leib rücken,
Fahre ich allein zum Fluß,
Setze mich ans Ufer und
Lausche dem Lied der Wellen.
An einer Kreuzung
Bin ich ausgestiegen. Nun
Warte ich allein
Am Rand der Straße, während
Der Verkehr die Zähne bleckt.
Auf langen Beinen
Kommen die Stunden und gehn
Auf Krücken davon.
Morgen weiß ich nicht mehr, was
Gestern im Dunklen geschah.
Tritt zur Seite und
Laß sie vorbeiziehn, die
Drängler und Treiber.
Schneller werden sie Schatten,
Und ihre Spur ist nur Müll.