Die Traumfrau

Das Reich der Träume ist wild und weit.
Kein Grenzzaun steht. Am Horizont
Öffnet der Regenbogen sein Tor.

Hier hausen seltsam fremde Wesen.
Es leben die Räume. Und die Zeit
Ist glatt rasiert und bärtig zugleich.

Und mitten in diesem wüsten Treiben
Seh ich das Mädchen mit winkendem Arm
Und einem Lächeln, das Jugend heißt,

Und Augen funkelnd wie Edelgestein.
Kaum ruf ich laut, da wendet es schnell
Mir den Rücken zu und eilt hinfort.

Durch Leibergewühl in düsteren Gassen,
Der Schönen folgend, die mir entflieht
Leichten Fußes durch ein Labyrinth

Aus endlos engen Schächten, grell
Öffnen sich Mäuler in den Wänden,
Und borstige Zungen schlängeln heraus,

So flieg ich dahin als wär ich der Wind,
Dem Mädchen, der Liebe, dem Leben nach,
Von Schatten verfolgt und Nachtgeziefer.

Und hat meine Hand dich endlich berührt,
Dann dreht dein Gesicht sich langsam herum,
Mit Augen aus Glas, und die Haut ist Stroh.

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