Archive for the ‘02 Verse’ Category

Die Welt in der wir leben

Donnerstag, März 13th, 2014

Hirschkäfer kämpfen in den schwarzen Venen.
Die Schläfen schwellen an wie ein Ballon.
Durchs Fenster stiert ein Hund, knirscht mit den Zähnen
So laut, als gäbe es fürs Knirschen Lohn.

Am Gehsteig krümmen sich die Bettelsklaven,
Wenn sie aus feuchten Löchern Hilfe lallen.
Die Welt ist nichts als ein verminter Hafen,
Auf den des Nachts verbrannte Sterne fallen.

Das Flußpferd tanzt. Ich brauche jetzt Benzin.
Der Tank ist voll. Ich komme in die Gänge,
Spür heftig, die Dämonen aus mir fliehn
Und steige aus des Tages trüber Enge.

…..(T)

Montag, Februar 10th, 2014

Die Mücke der Strumpf
Passt auf den Huf der Geier
Zieht Kreise stürzt
Auf dem Kadaver wächst Moos
Zwischen den Augen der Zeit

Wintergrau (T)

Donnerstag, Januar 16th, 2014

Tag für Tag nur ein
Häßliches Grau das Himmel
Und Erde verhüllt 
Frißt sich tief in mein Gemüt
Bis die Gedanken bluten

Ausklang (H)

Samstag, Januar 11th, 2014

Am Gehsteig liegen
Vom Himmel träumen morgens
Kommt die Müllabfuhr

Film ab (S)

Donnerstag, Januar 9th, 2014

Trink den Tequila, nach ihm gibt es Wurm.
Der purpurne ist echt nicht zu verachten.
Leg ab, du kannst hier ruhig übernachten.
Hörst du den Donner, draußen tobt ein Sturm.

Ich geb dir Feuer, geb dir eine Seife.
Dann gehst auch du durch die geschlossne Tür.
Kein Hund, kein Esel kann doch was dafür,
Wenn er den Raum verbeult zu einer Schleife.

Komm her, ich zeig dir, wie der Leguan
Den Glanz der Venus schürft, wie die Libellen
Am Rand von Licht und Schatten rückwärts schweben.

Die Nacht ist unser, ist ein Ozean,
Ein Spiel, in dem wir rollen, in den Wellen
Zu Grunde sinken, um sich zu erheben.

Das nackte Wort

Freitag, Januar 3rd, 2014

Ein Haizahn aus uralter Zeit
Hängt an der Kette
Um den Hals in frisch
Geschnürten Schuhen
Spielen Gedanken
Verrückt werd ich vom Tag
An die Wand gedrückt
Weder warm noch kalt
Sind die Wörter lau
Die Hütten verrammelt
Die Fenster bluten nachts
Speien Kanäle voll Kot
Ein Heer von Ratten
Ins Licht trüber Lampen

Lebenslauf (H)

Dienstag, Dezember 31st, 2013

Hinter mir Wasser
Vor mir der Berg ich frage
Doch er schweigt zurück

Graue Tage (T)

Montag, Dezember 16th, 2013

Braun gefurcht das Feld
Der Himmel weint aus bleichen
Lippen fällt ein Wort
Auf kalten Asphalt von fern
Hör ich die Möwen schreien

Von Vers zu Vers

Freitag, November 29th, 2013

Mein Hund, das alte Stinktier, möchte heute
Mal wieder beißen, kräftig, in die Waden
Der Zeit, der blutig blauen Stunden Beute
Für mich ein Schnellgericht aus gelben Maden.

Im Bus, umringt von klebrigen Gesichtern,
Mit goldnem Stachel trifft mein Skorpion
Das Herz will ich in hohle Köpfe trichtern,
Ein Wort, ein anderes und deren Hohn.

Am Waldrand seh ich junge Hirsche springen,
Wo die Alraune, auch der Schierling blüht.
In den Gedankentälern hausen Spinnen
Und weben Träume um ein altes Lied.

Turn on

Sonntag, November 24th, 2013

Um 18 Uhr beginnt der Tag
Für mich mit einer Pfeife
Und Zucker braunem manchmal
Ist er weiß auf Wolke sieben
Läuft ein Film Termiten
Wohin ich schaue Antennen
Im Kopf ein Skorpion

An der Tankstelle stehen Leute
Schlange bevor sie mit Benzin
Abgefüllt werden Ringe
Formt der Zigarettenrauch
In der Luft ein seltsames
Gefühl umfängt mich während
Der Stiefelknecht das Maul schließt