Die schrägen Strahlen (T)
Donnerstag, September 1st, 2022Die schrägen Strahlen
Der Sonne machen Zwerge
Zu Riesen abends
Schwanken die hohen Pappeln
Im kühler werdenden Wind
Die schrägen Strahlen
Der Sonne machen Zwerge
Zu Riesen abends
Schwanken die hohen Pappeln
Im kühler werdenden Wind
Die Hände fliegen über Tablas, die Gitarre
Spielt auf, und Flöten pfeifen eine Melodie.
Komm, öffne jetzt den Knoten deiner langen Haare,
Und laß uns unterm Regenbogen tanzen wie
Hoch in den Lüften mit dem Wind der Kormoran.
Zuvor wolln wir den Nektar wilder Pflanzen trinken,
Daß alle Schranken hochgehn bis zur letzten Tür,
Wo Tag und Nacht sich kosend in die Arme sinken.
Beim Hin und Her, beim Auf und Ab im Traumrevier
Befinden wir uns Aug in Aug mit dem Orkan.
Es sieht beinah so aus, als würden wir still stehen,
Derweil die Dinge um uns wie entwurzelt rasen,
Obwohl es wir sind, die sich schnell und schneller drehen,
Bevor die Hörner noch ein steiles Solo blasen,
Und wir auf tiefem Wasser landen wie der Schwan.
* für Gerda
Bleibt mir vom Leib mit all den netten Leuten
Und ihrem ach so gut gemeinten Rat.
Gebt dem Matrosen Popey doch Spinat!
Bedarf ich seiner, meld ich mich beizeiten.
Doch sonst erspart mir solch Zutraulichkeiten,
Und sucht euch einen andren Kandidat`.
Bleibt mir vom Leib mit all den netten Leuten
Und ihrem ach so gut gemeinten Rat.
Geht doch ins Fitness-Center Bullen reiten.
Nehmt euch als Ball beim Spielen einen Schrat.
Kauft kleinen Kindern einen dünnen Draht,
Dann hören sie beim Schaukeln Engel läuten.
Bleibt mir vom Leib mit all den netten Leuten
Und ihrem ach so gut gemeinten Rat.
* für Gerda
Ich bin nicht ich und bin nicht du.
Ich weiß nicht, wer ich wirklich bin.
In meinem Kopf ist niemals Ruh,
In meinem Leben selten Sinn.
Ein fremdes Wesen fand die Tür
Und hat mein Ich zum Heim erwählt,
Hat es verwandelt zum Geschwür,
Und mich mit einem Nein vermählt.
Doch manchmal hab ich es im Griff,
Dann bin ich kurz nur wieder ich,
Bevor ich wie ein leckes Schiff
Zu Grunde sink elendiglich.
Genaugenommen bist du bloß ein Hund,
Ein Heulbetrieb mit Hebebein und Schal,
An jedem Kotloch leckend und total
Fixiert auf Fressen, Saufen, Rammeln und
Mit Käfig vor dem schleimverklebten Mund,
Erbärmlich feig, gehorsam bis brutal.
Genaugenommen bist du bloß ein Hund
Ein Heulbetrieb mit Hebebein und Schal.
Du leidest leider an Gedankenschwund
Im Vollgalopp. Tatsächlich ein Skandal
Ist dein Verhalten, sklavisch trivial,
Und was weiß ich noch steht in dem Befund.
Genaugenommen bist du bloß ein Hund,
Ein Heulbetrieb mit Hebebein und Schal.
* für Gerda
Von schwulen Modemachern intentiert,
Sind Mädchen heute dürr, fast wie Skelette,
Als krumme Sklaven an der Zeitgeist-Kette,
Wie Schemen, körperlos und deplaziert
In dieser Welt, auf Puppen reduziert,
Indes sich ringsum blökend bläht das Fette,
Von schwulen Modemachern intentiert,
Sind Mädchen heute dürr, fast wie Skelette.
Ich weiß, auch anderes ist pervertiert,
Was ringsum läuft. Der Rauch der Zigarette
Beruhigt manchmal. Aber jede Wette
Halt ich, daß unser Weg ins Abseits führt.
Von schwulen Modemachern intentiert,
Sind Mädchen heute dürr, fast wie Skelette.
Anmerkung:
Ob schwul, ob bi, ob hetero,
Das ist mir so was von egal,
Wie ihr mit wem es treibt und wo,
Mit Onan oder nur anal.
Ein jeder tue, wie´s beliebt,
Solang er nicht die Umwelt trübt.
*für Gerda
Die Luft ist runzelig und zäh wie Leder
Von einer abgewetzten Ärzte-Tasche.
Wir werden und wir werden ständig blöder.
Wir nehmen Formen an, die einer Flasche
Mit Hals und Kopf, da gibt es nichts zu streiten,
Und einem Bauch, gefüllt stets und sehr dick,
Falls uns die grauen Männer schneller reiten,
Dann wiehern wir in unsrem Schmerz vor Glück.
Die Straßen sind verstopft und die Kanäle.
Auch auf dem Trottoir ist niemals Ruh.
Heut hat mir wer gesagt, daß eine Seele
So weich ist wie die Fladen einer Kuh.
Ich sitze im Wagon und möchte lachen,
Wenn ich die Leute anschau, ist es Wahn,
Der mich gefangen hält, es gibt solch Sachen.
Doch andre meinen, alles läuft nach Plan.
Sie reißen euch die
Ärsche auf bis zur
Naht durchleuchten die
Scheiße und stopfen
Euch das Maul damit
Worauf ihr Bitte
Lallt und Dankeschön
Ach, ich wär so gerne so was wie ein Dichter.
Möchte meine Wörter auf den Bildschirm rotzen,
Dass die Pickel nächtens leuchten wie Laternen,
Von den Käsestangen in verlausten Votzen,
Die den Juckreiz auserwähln zum höchsten Richter,
Über Schweißfußkämpen in Kausalkasernen,
Möcht ich meine Wörter in die Netze kotzen.
Die Hausfassaden
Beobachten mich manchmal
Grinsen sie lustlos
Aber heute stieren sie
So stumpf wie Idioten
Auf die schweigenden Straßen