Weg zur Arbeit (T)

Januar 10th, 2011

Ein grauer Himmel
Über mir, die Fassaden
Der Häuser starren,
Ins Nichts, auf meinem Weg zur
Arbeit taumeln Gedanken
Wie eine Wolke im Sturm.

Vogelsterben (T)

Januar 6th, 2011

Vom Himmel fallen
Die Vögel wie Steine tot
Zur Erde herab.
Keiner fragt und keiner will
Wirklich wissen, warum, wenn
Die Wahrheit häßlich ist.

Manchmal (T)

Januar 5th, 2011

An manchen Tagen
Fühle ich mich morgens schon
Wie hingespuckt an
Eine Mauer, halb klebend
Und halb fließend ohne Grund.

Sonnenfinsternis partiell (T)

Januar 5th, 2011

Draußen herrscht der Frost.
Ein schwarzer Mond frißt seinen
Leib ins Sonnenlicht
Und dämpft den Morgentrieb, der
Uns ein Tempo auferlegt,
Bei dem Gedanken rauchen.

3.Jänner (T)

Januar 3rd, 2011

Das Jahr ist erst drei
Tage alt daneben grau
Und kalt wie der Tod.
Das Eis in den Gesichtern
Wird zugeschminkt, der Mund raucht.

Rätsel (T)

Dezember 31st, 2010

Und schau ich zurück
Auf den Treibsand der Jahre,
In dem ich hilflos
Immer tiefer versank, dann
Frage ich mich vorm Spiegel,
Ob ich nicht tot bin schon längst.

Kurze Tage (T)

Dezember 29th, 2010

Auf kurzen Beinen
Gehen die Tage schneller
Ins Dunkel der Nacht,
Das mich auch morgens umhüllt.
Ein Wesen ohne Gesicht,
Doch voll mit dem Hohn der Zeit.

22. Dezember (T)

Dezember 22nd, 2010

Neun Tage sind es
Noch, dann tragen wir das Jahr
Zu Grabe, lassen
Raketen steigen, trinken,
Als gäbe es kein Morgen
Erwachen mit Fäulnis im
Mund und Angst vor dem Spiegel.

Ohne Obdach (T)

Dezember 17th, 2010

Schau ich zum Fenster
Hinaus auf die verschneiten
Wege und Straßen,
Denke ich an Menschen, die
Jetzt kein Ofen wärmt, allein
Die Kälte hütet ihr Herz.

Dezember, der 14. (T)

Dezember 14th, 2010

Der Atem verdampft,
Das Thermometer zeigt neun
Grad unter Null. Die
Erde ist hart wie Granit.
Menschen und Tiere frieren
An solch einem Tag.