Immer weiter (T)
Sonntag, Dezember 25th, 2016Kahl sind die Bäume
Auf den Gedanken liegt Frost
Aber die Beine
Laufen so lange das Herz
Pumpt im Takt der Sekunden
Kahl sind die Bäume
Auf den Gedanken liegt Frost
Aber die Beine
Laufen so lange das Herz
Pumpt im Takt der Sekunden
Die Englein quieken im Lulu-Design
Die Hausfassaden jucken Leuchtpomaden
Der Wind pfeift in den Straßen Frostballaden
Die Leute schleifen Fichtenköpfe heim
Christmärkte gängeln mehr als Minderheiten
Und Punsch krault das Gedärm von Herrn und Damen
TV-Apostel scheiteln Schamhaarmanen
Die Bettler attackiern von allen Seiten
Schaufenster balzen in multiplen Posen
Und Kunden rempeln rauschig die Regale
Die Händler winden sich im Geld wie Aale
Kirchglocken schaukeln lüsterne Psychosen
Der Weihnachsstuhl schlägt in die Muschel Kerben
Am Gabentisch erblüht der Neid von Kindern
Maronibrater rußen aus den Mündern
Die Tage frieren und das Jahr geht sterben
Am Schreibtisch sitzend
Schau ich zum Fenster hinaus
Auch die Birke ließ
Ihr goldenes Kleid fallen
Und steht da wie ein Skelett
Voll Quallen der Mund
Auf dem Weg nach Ithaka
Blüht Schierling am Rand
Brennesseln in Gedanken
Taumelt der Mond durchs Gewölk
In meinen Träumen
Tanzen Füchse mit Rehen
Und Eulen singen
Aus dem Gezweig der alten
Bäume dem Schläfer ein Lied
Das Korn ist gemäht.
Die Scheune voll. Gedanken
Färben die Blätter
Der Bäume. Im Wald werden
Füchse von Hunden gejagt.
Gelbe und rote
Kleider tragen die Bäume
Im herbstlichen Wind
Unter graubleichem Himmel,
Aus dem schon bald fällt der Schnee.
Die Dämmerung schließt
Hinter den Träumen das Tor
Durch die Gedanken
Wirbelt rotes Laub höhnisch
Keckert die Elster vom Dach
In großen Schwärmen
Sammeln sich jetzt die Stare
Zum reifenden Wein,
Wenn mit den späten Strahlen
Die Sonne süß macht die Frucht.
Aus grauem Gewölk
Stürzen die Wasser schwemmen
Mensch und Müll hinweg
Ziellos durch öde Gassen
Geh ich und nirgendwo Sinn