Erinnern *

Wenn ein voller Mond mir leuchten würde,
So weiß wie Schnee in seinem Schimmern,
Dann wären Träume keine Hürde.
Dann käme wieder das Erinnern:

An Wiesen, Wälder, braune Hügel,
An Blumenkunst aus Eiskristall,
An Frühlingsfluten ohne Zügel,
An Herbstgewitter, Blitz und Knall.

Erinnern an ein Mädchenlachen,
Ein kleiner Bahnhof, alte Züge,
An Hoffen, Herzweh, solche Sachen,
An Bauern, Kühe und manch Lüge.

An Vater, Mutter, Schwestern, Brüder,
An Karzinom und Hospital,
Den Friedhof, Tote immer wieder,
Verschwommen an ein Ideal.

Doch leider will kein Mond mir leuchten,
Und schau ich noch so weit zurück,.
Manch Sünde wär vielleicht zu beichten,
Denn eine Hure ist das Glück.

* für Gerda
PS: Aus d. Vorzeit d. versfabrik.at

Leave a Reply