Zum Valentinstag
Sonntag, Februar 14th, 2010Blumen, Blumen schenken wir
Heut unsren edlen Damen.
Das Brauchtum geht durch manche Tür
Und sprengt dabei den Rahmen.
Blumen, Blumen schenken wir
Heut unsren edlen Damen.
Das Brauchtum geht durch manche Tür
Und sprengt dabei den Rahmen.
Gedanken stottern. Ich bin wie benommen.
Seit einer Stunde warte ich auf dich.
Und dieses Warten nervt mich fürchterlich.
Die Stimme in mir sagt, du wirst nicht kommen.
Das macht mich noch verrückt, das bleicht die Haare.
Hast du die ganze Zeit nur rumgespielt
Mit mir und hast dabei nicht mehr gefühlt
Als wär ich eine Puppe, eine Ware.
Noch gestern sprachen wir von all den Sachen,
Die uns so tief verbinden. Welch ein Hohn.
Jetzt renn ich auf und ab. Was soll ich machen?
Verdammt, du Miststück, geh ans Telefon.
Ich dreh gleich durch, wohin soll das noch führen?
Zum Schmerz. Ich schwöre dir, du wirst ihn spüren.
SÜDWIND
Wenn der Südwind weht,
Wollen wir treiben
Auf den Straßen der Sehnsucht.
WINTER
Das nackte Geäst
Ist voll von schwarzen Früchten,
Und bleich dein Gesicht.
FRÜHLING
Wenn wir Hand in Hand
Am Saum der Stunden tanzen,
Singen die Vögel.
RAUSCHEN
Heb auf die Muschel,
Leg sie ans Ohr und hör zu
Wie Meere rauschen.
SPUREN
Siehst du die Spuren
Im Sand. Bis zur Flut sind wir
Kurz noch vorhanden.
1,2,3
Ich zähl die Wolken
Am Himmel, die Stunden, bis
Wir uns wiedersehn.
LEBENSWEG
Auf endlosen Straßen
Dahin, geh ich Meilen,
Die Nacht im Gepäck.
ZIVILISATION
In engen Netzen
Fangen sie Menschen. Das Blut
Dunkelt die Stunden.
SPIEGEL
Im Spiegel der Welt
Wandeln sich die Mörder
Zu Helden unsrer Zeit.
APOKLYPSE
Nacht liegt auf uns. Und
Der Mond blüht rot, da die Welt
Strahlt wie ein Skelett.
Die Kälte draußen macht mich noch verrückt.
Wie ferngesteuert wirkt das Tun der Leute.
Und wie es gestern war, so wird es heute
Und morgen sein. Wer ist da schon entzückt.
Doch plötzlich wird das so bedeutungslos.
Der Frost, der in mich kroch, ist jetzt verschwunden.
Und Tango tanzen mit mir alle Stunden.
Sogar das Unscheinbare scheint mir groß.
Ich kenne zur Genüge dieses Ab
Und Auf und weiter machen - nur nicht schlapp.
Ich kenne es und laß es doch nicht sein.
Ich bin daheim im morschen Menschenspiel.
Und wählt des Glückes Kugel mich als Ziel,
Dann schenke ich euch allen mächtig ein.
Dem neuen Jahr wächst schon ein zarter Flaum,
Und dennoch ist es draußen kalt zum Biegen.
Der Nordwind hat das Maul voll weißem Schaum.
Und wenn mich nicht die meisten Zeichen trügen,
Dann friert noch länger jeden nackten Baum.
Du hast mich gelehrt, die Stunden zu kneten,
Die Welt zu verlachen, zum Himmel zu fliegen
Und Lieder zu spielen auf allen Flöten.
Doch kaum siehst du mich auf dem Boden liegen,
Schon fängst du an, mich mit Stiefeln zu treten.
Alt und häßlich und
Noch immer geil wie
Ein Pfaffe, kräht er
Seine schmierige
Anmache in den
Kreis junger Hennen,
Die, um ihn gescharrt,
Offen die Schnäbel
Und feucht die Keulen,
Das senile Schmalz
Begierig schlucken.
Welch ein Schauspiel. Im
Netz ist fast alles
Möglich und machbar.
Denk ich an dich, beginnt das Sein zu kippen,
Und Tausendfüßler krabbeln rum im Magen,
Spür kalte Schauer hoch den Rücken jagen,
Und trocken werden Gaumen mir und Lippen.
Doch fühle ich nur deine Hand auf mir,
Verwandelt sich zum Himmel selbst die Hölle.
Kristallisch haucht dein Atem, eine Quelle:
Und Lust zum Fließen dringt durch jede Tür.
Dann geh ich barfuß über rote Kohlen
Und spucke dieser Welt ins Angesicht.
Und alle Nächte strahln in weißem Licht.
Doch bleibst du fort, soll dich der Teufel holen.
* für Gerda
Folge mir in meine Träume
Und ich zeig dir eine Welt,
Wo zum Himmel wachsen Bäume,
Und die Menschen nicht für Geld
Ihre Haut zu Markte tragen.
Oder folge deinem Fühlen,
Folge ihm gedankenlos.
So gelangst du zu den Zielen,
Die das Leben machen groß,
Während andre sinnlos jagen.
Folge furchtlos meinen Worten,
Die sich binden Satz zu Satz,
Und du siehst, an manchen Orten
Liegt tatsächlich noch ein Schatz,
Der sich auftut ohne Fragen.
* für Gerda
In schwarzen Gewässern
Treibt der Mond wie eine
Entwurzelte Insel
Gegen wolkiges Land.
Noch liegt in tiefem Schlaf
Der Tag auf meinem Weg
Durch schmutzige Gassen,
Während in Gedanken
Ein Feuer lodert. Das
Echo schwerer Schritte
Verfolgt mich. Voller Hohn
Schütten die Laternen
Ihr trübes Licht herab.
Wohin ich gehe, dort
Wartet keiner auf mich.
Woher ich komme, seit
Einer Stunde nicht mehr.
Warum bieg ich nicht ab
Zum Fluß, der jeden nimmt
Auf seinem Weg zum Meer.