Am Rand der Straße…(Haiku)
Samstag, September 18th, 2010Am Rand der Straße
Blühn violett die Disteln
Ein kurze Zeit.
Am Rand der Straße
Blühn violett die Disteln
Ein kurze Zeit.
Der Regen trommelt
An die Fenster, will Einlaß
In mein wundes Herz.
Die kurzen Beine
Der Tage kommen schneller
An ihr dunkles Ziel.
Ich aber kehre zurück,
Dorthin, wo alles begann.
Des Himmels Antlitz
Ist tränenverhangen. Sieh,
Die Astern träumen.
Die kühlen Lippen
In deinem fremden Gesicht
Murmeln leise Herbst.
Trägt der Wind auch kurz
Die Blätter, falln sie dennoch
Nieder in den Staub.
Was es nicht alles gibt in unserm Österreich:
Schildkrötenterror gar in einem Badeteich!
Schon nahen Fischer und auch Jäger, alles Helden,
Die beiden Tierchen einzufangen und zu melden
Der ganzen Welt ihr großes Abenteuer.
Sie blickten in die Augen dieser Ungeheuer.
Bei solch Gefahr muß her die Feuerwehr.
Sie pumpt den ganzen kleinen Tümpel leer.
Die beiden Tierchen aber sind längst fort.
Sie lasen in der Zeitung jedes Wort
Und sind in unser Nachbarland gezogen.
Dort wird nur jeden zweiten Tag gelogen.
Wie hingespuckt ins
Azur klebt eine
Wolke am Himmel
Schneiden Möwen die
Luft mit Flügeln beißt
Der Rost Kerben in
Das Eisen unter
Den Füßen das Deck
Der Fähre stapelt
Touristen alle
Den Rucksack voll Schweiß
An der Reling steh
Ich blicke zurück
Zur Insel langsam
Schluckt sie das Meer in
Gedanken läuft ein
Film zwei Wochen kein
Sattel kein Knecht nur
Wein trinken im Takt
Der Wellen träumen
In den Tavernen
Ankert die Sonne
Im Westen purpurn
Glüht der Horizont
Bis es dunkel wird
Später vom Hafen
Zum Flugzeug schneller
Kreisen die Zeiger
Der Uhren allein
Der Regen holt mich
Ab morgen formen
Die Tage wieder
Eine Grimasse
So häßlich wie Gott.
Ich habe so manchen sterben gesehn.
Und glaubt mir, es ließ mich nicht einmal kalt.
Doch bin ich viel lieber tot als zu alt,
Als über die Jahre siechend vergehn.
Das Fest ist vorbei
Die Flaschen leer getrunken
Die Gedanken voll
Berauscht vom Wein vom Leben
Wollen wir nur betäubt sein.