Nachts, wenn ich träume…(T)
Mittwoch, Februar 23rd, 2011Nachts, wenn ich träume
Von blauen Höhlen im Eis,
Dem Amazonas
Und vom Mond in der Wüste,
Macht mich der Morgen traurig.
Nachts, wenn ich träume
Von blauen Höhlen im Eis,
Dem Amazonas
Und vom Mond in der Wüste,
Macht mich der Morgen traurig.
Zwei Zehen und drei
Finger machen keine Hand.
Doch manchmal genügt
Ein Gedanke und du kennst
Das Bild im Spiegel nicht mehr.
Nachts, wenn alles schläft,
Hörst du das Lied der Sterne
Aus kristallenen
Mündern erklingen. Schweig still
Und trinke den schwarzen Tau.
Manchmal, wenn alle
Wände in der Wohnung mir
Auf den Leib rücken,
Fahre ich allein zum Fluß,
Setze mich ans Ufer und
Lausche dem Lied der Wellen.
An einer Kreuzung
Bin ich ausgestiegen. Nun
Warte ich allein
Am Rand der Straße, während
Der Verkehr die Zähne bleckt.
Auf langen Beinen
Kommen die Stunden und gehn
Auf Krücken davon.
Morgen weiß ich nicht mehr, was
Gestern im Dunklen geschah.
Tritt zur Seite und
Laß sie vorbeiziehn, die
Drängler und Treiber.
Schneller werden sie Schatten,
Und ihre Spur ist nur Müll.
Am Schreibtisch sitzend
Schau ich zum Fenster hinaus:
In dichten Flocken
Fällt Schnee, und ich frage mich,
Wann die Straße geräumt wird.
Ein schwarzer Strohhut
Auf dem viel zu kleinen Kopf.
Mit großen Augen
Starrt dich das Fremde an, voll
Von Ängsten vor deiner Furcht.
In einem Winkel
Meiner Gedanken hausen
Düstre Gestalten,
Die in den Träumen munter
Werden, um mich zu häuten.