Hitze
Dienstag, Juni 5th, 2018Heut kriegt es an die 40 Grad.
Wer, bitte, soll das noch ertragen,
Wenn beinah jede Körpernaht
Verdampft wie nichts an solchen Tagen.
Heut kriegt es an die 40 Grad.
Wer, bitte, soll das noch ertragen,
Wenn beinah jede Körpernaht
Verdampft wie nichts an solchen Tagen.
Die Latrine ist
Vollgeschissen bis zum Rand
Des Himmels aber
Was kümmert es dich niemand
Verspeist gern seine Windeln
Am Rücken liegend
Über mir flüstert der Wind
Im Gezweig unter
Mir spür ich sanft den Herzschlag
Der Erde während das Lied
Der Amsel die Schläfen streift
Blauregen fließt vorm Fenster wie die Träume
Von goldnen Dächern auf den Wiesengrund.
In frischen Kleidern zeigen sich die Bäume,
Wenn sie im Park spazieren gehn mit Hund.
Magnolien, besucht von Hummeln, Bienen,
Sind weiß und rosa leuchtend aufgeblüht.
Am Himmel steigt die Sonne wie auf Schienen.
Voll Pollen ist der Wind, der weiter zieht.
Wohin ich gehe, fängt die Nase Flieder.
Sein Duft, die Farben sind ein zarter Schrei.
Aus Büschen schalln der Mönchsgrasmücken Lieder.
In jeder Pore spüre ich den Mai.
* für Gerda
Leute, was ein jeder braucht,
Besser später noch als nie,
Ob er tröpfelt oder raucht,
Das ist eine Therapie.
Zuviel Weinen, zuviel Lachen,
Was zu viel ist, ist zu viel,
Ob im Träumen, ob im Wachen,
In der Arbeit und im Spiel.
Und zu wenig ist das Gleiche
Wie zu viel, schlicht nicht normal.
Denkt nur an die Wasserbäuche,
Hilft da etwa die Moral?
Nicht nur Psychos werden heute,
Alle werden therapiert.
Und das ist auch gut so Leute,
Wenn der Arsch die Hose spürt.
(EF: Mai2009)
Tag der Arbeit, wie das klingt
In solch Zeit, in der wir leben:
Fast wie wenn ein Hündchen singt,
Spritzbein kollektiv zu heben.
Tag der Arbeit, einst Symbol
Der geeinten Massen Kraft
Wirkt heut leider ziemlich hohl.
Besser wär er abgeschafft,
Als mißbraucht in Sonntagsreden
Von politischen Parteien,
Die sich über all die blöden
Unterstützer dürfen freuen.
Über die Berge
Klettert der Wind von Süden
Kommend öffnet er
Mit mildem Hauch die Herzen
Schlafender Blüten Blätter
Am frühen Morgen
Klingt aus dichtem Gezweig
Des Hollunderstrauchs
Das Lied der Amsel so rein,
Als wär´die Welt ohne Schuld.
In Farben formt die Sonne Wald und Wiese.
Die Luft schmeckt würzig, glänzt wie ein Kristall.
Hier stört kein Sportmensch und kein Blechkrawall.
Hier schafft Natur sich ihre Paradiese.
Am Waldrand ist´s im Schatten schön zu liegen.
Hirschkäfer spielen Ball mit rotem Tau.
Der Himmel spreizt sich schamlos weit in Blau,
Da Wind tanzt mit den Krähen voll Vergnügen.
Komm, laß uns Duft aus frischen Knospen trinken,
Auf Moos uns wälzen, Mutter Erde fühlen,
Wie Fuchs und Füchsin durch Gebüsche wühlen,
Komm, laß uns schmelzend ineinand versinken,
Zur Neige spüren diesen Augenblick,
Wie Schiffe stranden im Sekundenglück.
*für Gerda
PS: Aus d. Vorzeit d. versfabrik.at
Die Sonne lacht uns zu den Feiertagen
Und die Natur zeigt sich im schönsten Kleid,
Bis Motorräder durch die Straßen jagen
Und schnell erdrosseln die Beschaulichkeit.
Die Autos, die vorbeifahrn, hüllt ein Dröhnen.
Lautsprecher reißen jedes Ohr entzwei.
Und statt in freier Zeit der Ruh zu frönen,
Terrorisiert uns diese Lärmerei.
Nicht jeder kann den Wahn der Straßen fliehen.
Die müssen dann den Höllenlärm ertragen.
Nur die, die könnten, wolln sich nicht bemühen,
Dies abzustellen nur an Feiertagen.
Die Zeit ist Stolz auf ihre Ignoranz
Und feiert Ostern ab als Eiertanz.