April 21st, 2009
Heut plagt mich wieder einmal Phantasie.
Das ist ein Leiden, das mich oft befällt:
Am Morgen, wenn der Hahn schreit Kikriki,
Im Zelt, das von den Träumen aufgestellt.
Ein Dreirad-Schimmel auf der Frühlingsweide:
Eidechsenzunge und mit Geierflügeln.
Aus Kuhfleisch hochgezogene Gebäude,
Im Dachgebälk nur Menschen neben Ziegeln.
Ein uferloses, rotbehaartes Meer,
Darin die Fische Bauch nach oben treiben.
Die neue Rasse, frisch gezeugt aus Teer.
Ihr Wahlspruch lautet: Anderes entleiben.
Ja, meine Phantasie läßt mich verzweifeln:
Andauernd paarn sich Hexen dort mit Teufeln.
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April 20th, 2009
Laß den Kopf nicht so tief hängen,
Weil du heut verloren hast.
Auch die Sieger sind in Zwängen
Fest verstrickt sich selbst oft Last.
Doch es ist ein übles Spiel:
Ein Gewinner und der Rest
Nur Verlierer, viel zu viel,
Was uns so verzweifeln läßt.
Und das ändert keine Regel,
Und schon gar nicht diese Welt:
Hier die Kugel, dort der Kegel.
Diese rollt und jener fällt.
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April 19th, 2009
Laß die Zeit nur nicht verrinnen,
Denn die nachfolgt, wird nicht besser.
Und in ihr kannst du gewinnen
Einzig durch den Hals ein Messer.
Wahrlich, es gibt kein Entrinnen,
Herrschen ringsum Menschenfresser.
Sinnlos ist´s davonzuschwimmen.
Die dafür bestellten Fäßer
Kentern bei der ersten Welle
Direkt an des Todes Schwelle.
Da dies wenig lustig ist,
Glaube einfach, es sei Mist.
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April 18th, 2009
Rasend schnell wie auf der Autobahn
Kommt es zu der dick geschwollnen Backe.
Wilder Eiter wuchert um den Zahn,
Und der Schmerz schreit schrill Attacke.
War´s ein Luftzug - schwach nur - in der Nacht,
Der den Kopf verwandelt zum Ballon,
Daß der Spiegel ins Gesicht dir lacht.
Denn wer Schaden hat, der hat auch Hohn.
Schnell zum Doktor, der verschreibt ja Pillen.
Ob sie dir auch helfen, wann und wie,
Wenn da Legionen von Bazillen
Kämpfen, merkst du nachher oder nie.
Nachher, Freunde, ist der Mensch meist klüger.
Wär das Nachher vorher, wär´s auch Sieger.
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April 17th, 2009
Du bist die Form, du kannst mein Wesen halten,
Dir schenke ich zur Zeit die besten Stunden.
Dein Rhythmus hat in mir ein Licht entzunden.
In deiner Haut will ich die Welt gestalten,
Will einmal noch mein Tiefes voll entfalten.
Und kommen dann die zweifelnden Sekunden,
So will ich laut und ehrlich auch bekunden:
Du bist die Form und kannst mein Wesen halten.
PS: Aus d. Vorzeit d. versfabrik.at
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April 16th, 2009
Leckt der Reichen Ärsche weich,
Kriecht wie Würmer auf dem Boden,
Buckelt für das Himmelreich
Von tief unten nach hoch oben.
Müßt die Zunge euch frisch schmieren,
Spachtelt Schminke ins Gesicht,
Laßt das Ego amputieren,
Für das älteste Gericht.
Oder laßt euch von mir raten:
Tut nur das, was euch gut dünkt.
Was ich meine, das sind Taten,
Deren Schweiß nicht ätzt noch stinkt.
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April 15th, 2009
Demokratie: Der Massen Tyrannei
Hat ihren Daumen auf der Minderheit.
Ihr Ausfluß heißt politische Partei,
Die laut im angemaßten Volkston schreit.
Sie ist das Menetekel für den Staat,
Die alles niederwälzt, was sie beengt,
Wobei sie Schlingen knüpft aus jenem Draht
Der alten Freiheit, die sich nun erhängt.
Die Masse wird total manipuliert,
Als Mittel dafür dienen Medien,
Sodaß der Ellenbogen triumphiert
Und unser Dasein lächelt schizophren.
So schufen Bürger sich die Diktatur,
Den Markt befreit, beherrscht er sie nun pur.
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April 13th, 2009
Will jetzt keine Nudelsuppe,
Will auch keinen Honig-Reis,
Will nicht spielen mit der Puppe,
Will nicht mal ein Himbeer-Eis.
Will mit keinem von euch reden,
Will nicht lachen im April,
Nennt mich lieber einen Blöden,
Der nichts weiß und der nichts will.
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April 10th, 2009
Reißt mich nicht an meinen Haaren,
Zieht euch an der Nase lieber.
Ihr, der Auswurf in Talaren,
Laßt das dünne Haar mir über.
Tretet mir nicht auf die Zehen,
Denn die sind, bei Gott, sensibel.
Will nicht humpeln sondern gehen,
Wird mir doch vom Stolpern übel.
Legt an wen ihr wollt die Hand,
Aber nehmt mich aus der Reihe,
Such ich doch in diesem Land
Immer noch den Weg ins Freie.
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April 9th, 2009
Wenn du merkst, auf deinem Pimmel,
Morgens bei der Körperpflege,
Wuchert wild und weiß der Schimmel,
Ist vonnöten keine Säge.
Denn der Arzt verschreibt dir Pillen,
Daß der Schimmel gallopiert
Ins Nirvana der Bazillen,
Und der Stengel steht gerührt.
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