Archive for Dezember, 2008

Zum Jahreswechsel *

Freitag, Dezember 5th, 2008

Das alte Jahr keucht trotz finaler Krücken,
Derweil das neue macht sich schon bereit,
Betrunken und im lärmgewebten Kleid,
Und die Gedanken schwirren rum wie Mücken.

Im Traumgebirge reißen Hängebrücken
Und stürzen tief hinab zum Grund der Zeit.
Das alte Jahr keucht trotz finaler Krücken,
Derweil das neue macht sich schon bereit.

Doch will ich gar nicht in die Zukunft blicken,
Ist doch das Übel der Vergangenheit
So groß, daß es nach schnellem Wandel schreit,
Der niemals kommt, solang noch Uhren ticken.
Das alte Jahr keucht trotz finaler Krücken,
Derweil das neue macht sich schon bereit.

* für Gerda

Wer klopfet an *

Donnerstag, Dezember 4th, 2008

Es klopft mit Fäusten wer an meine Tür
Und reißt mich aus den Träumen mit Gewalt.
Das Ziffernblatt der Uhr grinst blöd und kalt.
Von irgendwo tönt leise ein Klavier.

Ist es ein Menschenwesen, ein Vampir,
Die Obrigkeit in häßlicher Gestalt?
Es klopft mit Fäusten wer an meine Tür
Und reißt mich aus den Träumen mit Gewalt.

Warum will wer auch immer jetzt zu mir?
Schon öffnet sich die Tür. Ein kleiner Spalt
Erzeugt die Angst, die ins Gedärm sich krallt
Und die Gedanken quetscht wie ein Geschwür.
Es klopft mit Fäusten wer an meine Tür
Und reißt mich aus den Träumen mit Gewalt.

* für Gerda

Du bist wie Morgentau *

Donnerstag, Dezember 4th, 2008

Du bist wie Morgentau im Sonnenlicht,
Ein Schmetterling, der über Blumen fliegt,
Ein Traum, der sanft sich ins Gedächtnis schmiegt,
Du bist mein einzig wirkliches Gedicht.

Im Blätterkleid verborgen vorm Gesicht
Der Menschenwelt, die sich in Krämpfen biegt,
Bist du wie Morgentau im Sonnenlicht,
Ein Schmetterling, der über Blumen fliegt.

Und Wind baut eine Schaukel dem Gewicht
Der Hoffnung, die sich in die deine fügt,
Und so vereint das Seelendunkel pflügt
Und fortweht auch der Dämmerung Gezücht.
Du bist wie Morgentau im Sonnenlicht,
Ein Schmetterling, der über Blumen fliegt.

*für Gerda