Die Tage werden kürzer
Montag, Juli 14th, 2008Die Tage werden kürzer und die Nächte
Erweitern wieder ständig ihren Raum:
Ein Labyrinth voll dunkler Schächte,
In denen hilflos rumirrt unser Traum.
Die Tage werden kürzer und die Nächte
Erweitern wieder ständig ihren Raum:
Ein Labyrinth voll dunkler Schächte,
In denen hilflos rumirrt unser Traum.
Die Wichtigmacher, Schwätzer im Feuilleton,
Vor allem die Lektoren, taub und blind,
Die Pfeifenstierler am Verlegerthron,
So hirnlos, arrogant sie alle sind;
Sie solln sich ihren Kren und Pfeffer reiben
Und können mir gestohlen bleiben.
Feuer sieht und schreibt der Dichter,
Asche atmet jedes Kind,
Galgen, viele, träumen Richter,
Doch am Ende singt der Wind.
Hierzulande sind die Besten
Nicht am Wort, wer mindermäßig
Feiert sich in großen Festen,
Denn wer minder, ist gefräßig.
Gestern, Freunde, war ich leider offline.
Schrecklich ist das - eine neue Welt.
Du erkennst ganz plötzlich, daß der Stein
Stets zur Erde und nicht in den Himmel fällt.
Kannst den Streß nicht mehr ertragen,
Du, dann nimm doch Valium.
So ersparst du dir das Klagen
Und bleibst, was du bist, schlicht dumm.
Steh ich morgens früh vorm Spiegel,
Seh ich wen, den kenn ich nicht;
Die Gedanken sperrt ein Riegel,
Und ein Fremder hält Gericht.
Lacht mir schallend ins Gesicht.
Verse möcht´ ich immer machen,
Bis ans Ende meiner Zeit.
Verse, die wie Donner krachen
Verse, still, wie wenn es schneit.
Vor mir der Schotterteich, darüber strahlt
Die Sonne gnadenlos, ich lieg im Schatten
Der Sträucher oder schwimme unverschalt,
Indes den Fischen röten die Krawatten.
In Burgen, umgeben von hohen Zäunen,
Dort feiern die Reichen, bis alles kracht.
Die Welt, wie sie ist, ist einzig zum Weinen.
Die Welt dreht sich schneller vom Tag in die Nacht.
Und wir gehn dahin auf knieweichen Beinen.