Archive for the ‘02 Verse’ Category

Die Tage werden kürzer

Montag, Juli 14th, 2008

Die Tage werden kürzer und die Nächte

Erweitern wieder ständig ihren Raum:

Ein Labyrinth voll dunkler Schächte,

In denen hilflos rumirrt unser Traum.

Die Wichtigmacher

Montag, Juli 14th, 2008

Die Wichtigmacher, Schwätzer im Feuilleton,

Vor allem die Lektoren, taub und blind,

Die Pfeifenstierler am Verlegerthron,

So hirnlos, arrogant sie alle sind;

Sie solln sich ihren Kren und Pfeffer reiben

Und können mir gestohlen bleiben.

Der Wind

Sonntag, Juli 13th, 2008

Feuer sieht und schreibt der Dichter,

Asche atmet jedes Kind,

Galgen, viele, träumen Richter,

Doch am Ende singt der Wind.

Hierzulande

Sonntag, Juli 13th, 2008

Hierzulande sind die Besten

Nicht am Wort, wer mindermäßig

Feiert sich in großen Festen,

Denn wer minder, ist gefräßig.

Offline

Sonntag, Juli 13th, 2008

Gestern, Freunde, war ich leider offline.

Schrecklich ist das - eine neue Welt.

Du erkennst ganz plötzlich, daß der Stein

Stets zur Erde und nicht in den Himmel fällt.

Streß

Donnerstag, Juli 10th, 2008

Kannst den Streß nicht mehr ertragen,

Du, dann nimm doch Valium.

So ersparst du dir das Klagen

Und bleibst, was du bist, schlicht dumm.

Vorm Spiegel

Donnerstag, Juli 10th, 2008

Steh ich morgens früh vorm Spiegel,

Seh ich wen, den kenn ich nicht;

Die Gedanken sperrt ein Riegel,

Und ein Fremder hält Gericht.

Lacht mir schallend ins Gesicht.

Verse

Donnerstag, Juli 10th, 2008

Verse möcht´ ich immer machen,

Bis ans Ende meiner Zeit.

Verse, die wie Donner krachen

Verse, still, wie  wenn es schneit.

Badeteich

Donnerstag, Juli 10th, 2008

Vor mir der Schotterteich, darüber strahlt

Die Sonne gnadenlos, ich lieg im Schatten

Der Sträucher oder schwimme unverschalt,

Indes den Fischen röten die Krawatten.

Die Welt wie sie ist

Donnerstag, Juli 10th, 2008

In Burgen, umgeben von hohen Zäunen,

Dort feiern die Reichen, bis alles kracht.

Die Welt, wie sie ist, ist einzig zum Weinen.

Die Welt dreht sich schneller vom Tag in die Nacht.

Und wir gehn dahin auf knieweichen Beinen.