Schädlich
Samstag, Juli 19th, 2008Wir resultieren aus dem Schädlichen
Und schädlich ist, was wir so produzieren;
Das beißt sich in den eignen Schwanz, wie wenn
Der Bruder gibt dem Bruder seine Nieren.
Wir resultieren aus dem Schädlichen
Und schädlich ist, was wir so produzieren;
Das beißt sich in den eignen Schwanz, wie wenn
Der Bruder gibt dem Bruder seine Nieren.
Ins Arschloch, schnell, da könnt ihr euch verstecken.
Im Arsch seid ihr schon lange, nicht nur heute;
Und stinkt dort als der eignen Blödheit Beute.
Im Arschloch, ja, da könnt ihr immer lecken.
Fest saugen auch als braungebrannte Zecken.
Wir haben es ganz einfach nicht begriffen
Und werden es auch nie begreifen.
Da hilft kein Saufen und kein Kiffen,
Wir faulen schon, bevor wir jemals reifen.
In der Zeitung steht geschrieben,
Und am Bildschirm ist zu sehen,
Wie sich Prominente lieben,
Bettler schnell wie Wachs zergehen.
Und in den globalen Netzen
Staut sich der globale Müll,
Während die Verbraucher hetzen,
Wie der freie Markt es will.
Weiß nicht, ob der Tag ein guter
Ist und war, vielleicht nur Mist.
Aber was er kann, das tut er,
Und er schließt wie jede Frist.
Ein schwarzer Körper, quer zwei gelbe Streifen,
Unendlich grausam und doch wunderschön.
Allein der Mensch glaubt etwas zu begreifen
Und wird doch nie nur irgendwas verstehn.
Gestern, ich fuhr mit der Straßenbahn,
In den Gedanken fern und irgendwo,
Da packte mich ganz fest der Wahn
Und machte aus mir einen Floh.
Den postmodernen Possentreibern
Ein Grab, von mir und einen Kranz,
Ein Stein, was soll`s, auf ihren Leibern.
Danach jedoch Musik und Tanz.
Wieder so ein Tag voll Sülze,
Da die Pläne alle platzen,
Wo statt Bärten sprießen Pilze
In der Leute blöden Fratzen.
Wieder so ein Tag voll Tücke,
Wo ein jeder stellt die Uhr
Ganz genau auf Arschgeficke,
Und der Zorn zieht seine Spur
Mitten durch die Schädelrinde,
Wenn am Gehsteig rollen Blinde,
Und schon naht die Müllabfuhr.
Schluß gemacht mit immer Ducken,
Schluß mit all der Kriecherei.
Lieber in die Fresse spucken,
Wem, das ist doch einerlei.