Die Häuser stehen…
Dienstag, Juli 29th, 2008Die Häuser stehen aneinand gedrängt,
Die Dächer flach, der Himmel weit,
Die Fenster blind und voll verhängt,
Die Tore zu, als ob wer scheut
Vor dieser Welt, vor dieser Zeit.
Die Häuser stehen aneinand gedrängt,
Die Dächer flach, der Himmel weit,
Die Fenster blind und voll verhängt,
Die Tore zu, als ob wer scheut
Vor dieser Welt, vor dieser Zeit.
Ich rinne, rinne, rinne;
Der Körper schwimmt in Schweiß.
Was ich dabei gewinne,
Ist weder kalt noch heiß.
Ich renne, renne, renne,
Mein Herz ist vorm Zerspringen,
Wobei ich das schon kenne,
Die Flucht vor Tag und Dingen.
Ich liege, liege, liege
Am Boden und ganz flach,
Indes Gedanken fliegen
Hinfort von diesem Krach.
Ich hasse, hasse, hasse
Die Menschen allesamt,
Ganz gleich aus welcher Klasse,
Verdammt sind sie, verdammt.
40 Jahre Postmoderne,
40 Jahr´ Beliebigkeit,
Und ich würde doch so gerne
Spucken wie ein Lama weit.
Doch die Herren vom Feuilleton
Und die Herrn Verleger
Bräuchten eine Injektion
Oder Hosenträger.
In der Zeitung steht geschrieben,
Und am Bildschirm ist zu sehen,
Wie sich Prominente lieben,
Bettler schnell wie Wachs zergehen,
Und in den globalen Netzen
Staut sich der globale Müll,
Während die Verbraucher hetzen,
Wie der freie Markt es will.
Bambusstock in einer Hand
Und die andere als Faust,
Mit dem Rücken an der Wand,
Wie mir vor dem Leben graust,
Wie mir graust vor diesem Land,
Das ist zum Verzweifeln.
Weiß nicht, ob der Tag ein guter
Ist und wird vielleicht nur Mist.
Aber was er kann, das tut er,
Und er schließt wie jede Frist.
Im tiefen Schlaf liegt noch der Tag
Um fünf Uhr in der Früh.
Des Sommers wilder Herzensschlag
Ist kürzer, leiser, ist noch wie
Ein Stocken, Stottern vor dem Ende.
Die Nächte dauern länger schon,
Früh morgens ist es kühl.
Wer jetzt noch nicht hat seinen Lohn,
Der kriegt auch nicht mehr viel
Und bald dann gar nichts mehr.
Sage mir, warum du müde,
Bist du etwa heillos krank;
Gab das Leben zu viel Hiebe
Dir vielleicht zum Dank.
Oder laß es bleiben
Und hülle dich in Schweigen,
Wie die Schatten an den Wänden
Tanzen auf bemoosten Händen,
Sage nicht, warum, nicht wie,
Sage nimmer, sage nie,
Besser aber sage nein,
Denn dann laß ich dich allein.
Wind spielt mit den grauen Haaren,
Und ich denke weit zurück,
Als wir alle Kinder waren,
Reich an Wäldern, voll mit Glück.
Wind hat stärker aufgefrischt,
Und ich muß ans Heute denken,
Da die Flüsse leergefischt,
Und die Blicke sich tief senken.