Löcher ins Dumme (T)
Mittwoch, Januar 19th, 2011Am liebsten würde
Ich euch meine Wörter in
Das Gesicht spucken,
Damit sie Säure werden,
Die Löcher ins Dumme ätzt.
Am liebsten würde
Ich euch meine Wörter in
Das Gesicht spucken,
Damit sie Säure werden,
Die Löcher ins Dumme ätzt.
Die Zigarette
Zwischen den Lippen und Nacht
In den Gedanken
Fällt Schnee auf die Iris und
Frißt sich als Feuer ins Herz.
Vor meinen Augen
Öffnet sich für kurze Zeit
Ein Tor. Das genügt,
Um zu erkennen, daß die
Welt aus Papier gemacht ist,
Auf dem die Worte welken.
Ein grauer Himmel
Über mir, die Fassaden
Der Häuser starren,
Ins Nichts, auf meinem Weg zur
Arbeit taumeln Gedanken
Wie eine Wolke im Sturm.
Vom Himmel fallen
Die Vögel wie Steine tot
Zur Erde herab.
Keiner fragt und keiner will
Wirklich wissen, warum, wenn
Die Wahrheit häßlich ist.
An manchen Tagen
Fühle ich mich morgens schon
Wie hingespuckt an
Eine Mauer, halb klebend
Und halb fließend ohne Grund.
Draußen herrscht der Frost.
Ein schwarzer Mond frißt seinen
Leib ins Sonnenlicht
Und dämpft den Morgentrieb, der
Uns ein Tempo auferlegt,
Bei dem Gedanken rauchen.
Das Jahr ist erst drei
Tage alt daneben grau
Und kalt wie der Tod.
Das Eis in den Gesichtern
Wird zugeschminkt, der Mund raucht.
Und schau ich zurück
Auf den Treibsand der Jahre,
In dem ich hilflos
Immer tiefer versank, dann
Frage ich mich vorm Spiegel,
Ob ich nicht tot bin schon längst.
Auf kurzen Beinen
Gehen die Tage schneller
Ins Dunkel der Nacht,
Das mich auch morgens umhüllt.
Ein Wesen ohne Gesicht,
Doch voll mit dem Hohn der Zeit.