Archive for the ‘02 Verse’ Category

Oktober (T)

Dienstag, September 27th, 2016

Voll goldner Blätter
Fliegen die schlanken Zweige
Der Birke im Wind.
Ach, fern scheint die Zeit mir, als
Ein Lächeln wärmte mein Herz.

Wein (T)

Donnerstag, September 15th, 2016

Vom Hügel herab
Leuchten die reifen Trauben
Stare und Krähen
Schwärmen durch die milde Luft,
Und die Gedanken träumen.

Nebel III (T)

Donnerstag, September 8th, 2016

Als ich durchs Fenster
Hinaus sah vor kurzer Zeit,
Streckten Laternen
Gelbe Zungen ins Dunkel.
Jetzt sind sie kaum sichtbar. Ein
Luftiges Tier, weiß und groß,
Senkt sich auf alles, das ist.

Der Sandmann (T)

Freitag, September 2nd, 2016

Ein voller Mond fließt
Silbern über die Dächer
Wenn der Sandmann kommt
Des Schläfers Augen bestreut
Und die Träume böse macht

Waldweg (T)

Sonntag, August 28th, 2016

Die schrägen Strahlen
Der Sonne fallen abends
Zwischen hohe Fichten
Auf nadelweichen Grund
Bevor die Nacht sie verschluckt

Ohne Titel (T)

Mittwoch, August 24th, 2016

Dein weicher Mund singt
Das Lied der Sterne sag mir
Willst du wirklich gehn
Purpurn leuchten die Muscheln
Am Strand doch dein Herz ist schwarz

Herbstzeitlosen (T)

Sonntag, August 21st, 2016

Die lila Blüten
Der Herbstzeitlosen lächeln
Vom Wegrand mir zu,
Während ein bleicher Himmel
In meinen Gedanken reift.

Morgen (T)

Donnerstag, August 18th, 2016

Die Sonne lächelt
Mir heut ins Gesicht morgen
Fallen die Blätter
Von den Bäumen und Krähen
Landen im nackten Geäst

Sommernachtstraum

Montag, Juli 4th, 2016

Mädchen, möchtest du die Nacht mit mir verbringen?
Komm, der stille Weg dort führt hinab zum Fluss,
Wo im Schilf versteckt die Frösche lustig singen,
Wo der Wind vertreibt den Zweifel und das Muss.

Zärtlich kleidet uns das Wasser, wo wir schwimmen.
Und im Takt der Wellen tanzt ein voller Mond.
Wenn am Ufer sich die Weiden flüsternd krümmen,
Zeige ich dir, wo der Elfenkönig wohnt.

Hinter alten Eichen, die den Himmel tragen,
Ist die Lichtung, Faune tanzen, Füchse springen,
Feenhaar voll Sternentau, ein Wolkenwagen
Steht bereit, uns in ein fremdes Reich zu bringen.

Zweitfassung von Sommernacht, Juni 2013

Sommerduett *

Donnerstag, Juni 23rd, 2016

Am Himmel wandern Schafe, ganze Herden,
Von Nord nach Süd, am Waldrand, wo wir liegen,
Sehn wir zum Horizont, den Abend werden,
Im Gras, und neben uns die Falter fliegen.

Auf Distelblüten Käfer, die sich paaren;
Ihr Panzer glüht im letzten Sonnenlicht.
Der Wind spielt mit dem Laub in deinen Haaren
Und zaubert dir ein Lächeln ins Gesicht.

Eichkätzchen, die durchs hohe Astwerk springen,
So schwerelos, ein Salamander schaut
Aus tiefer Höhle, Licht und Schatten klingen,
Als wär der Tag, die Welt für uns gebaut.

* für Gerda
(2.Fassung)