Archive for the ‘02 Verse’ Category

Die Körperfresser kommen

Donnerstag, Dezember 31st, 2020

Kleine grüne Männer kommen
Und Frauen vom Mars maskiert
Sie rauben die Luft uns
Zum Atmen verschweißen
Die Münder schießen Schimpansen
mRNA in die Venen danke
Jubeln wir laut und bitte
Noch mehr von dem Zeug kniend
Begrüßen wir die Brut
Vom Mars Heil Maske

Killervirus Vollprogramm

Montag, Dezember 14th, 2020

Tagtäglich lese ich nur noch
In Zeitungen und auch im Netz
Vom Horror dieser Pandemie,
Die uns und auch den Rest der Welt*
Mit ihren scharfen Krallen packt.

Tagtäglich sehe ich nur noch
In Zeitungen, TV, im Netz
Die Bilder, die so schrecklich sind,
Als kämen sie frei Haus direkt
Aus Hollywood, die Särge, Leichen
Säcke, leer die Straßen, Plätze, Städte.
Endzeit jetzt.

Tagtäglich höre ich nur noch
Im Radio, TV, im Netz
Die Zahlen, und sie scheinen hoch,
Der Infizierten, Toten hier
Und auch im Rest der Welt.
Sie wachsen, wachsen, wachsen.

Doch auf den Straßen seh ich Tag für Tag
Nur Schafe mit gebeugtem Kopf
Und Masken vorm Gesicht.
Wie ferngesteuert gehn sie, schweigen, und
Die Hosen vollgeschissen.

* In den armen Ländern der dritten Welt und in China gibt es keine Pandemie. Die armen Länder können sich die PCR- Tests nicht leisten und in China hat man schon im März aufgehört zu testen. Nur noch bei der Einreise wird den Leuten ein Stäbchen in die Nase geschoben.

Bis auf den Grund des Himmels *

Freitag, November 27th, 2020

Lass mich deine Lippen spüren
Auf dem Hals, so schäumt das Blut,
Und das Feuer stärker schüren,
Bis der Damm bricht. In der Flut

Wolln wir treiben mit den Wellen,
Die wie deine Augen grün
Sind, und auf der Gischt, der hellen,
Wie ein Regenbogen blühn.

Lass mich deinen Atem kosten
Eine endlos lange Nacht,
Seine Süße, bis im Osten
Taugetränkt der Tag erwacht.

Lass mich tauchen, lass mich fliegen
In und auf und unter dir,
Dass sich die Minuten biegen
Zu des Lebens Elixier.

* für Gerda

Ein Strauß Narzissen

Dienstag, November 17th, 2020

Manchmal steigen aus den Träumen
Bilder und verwandeln sich,
Bis sie in Gedanken keimen,
Wachsen, blühn. Sie zeigen dich

Klar und deutlich wie in jenen
Tagen, da wir zwei vereint
Waren, einem wunderschönen
Märchen, wo das Glück still weint.

Deine Lippen waren Lachen,
Deine Augen mildes Licht,
Das die Sterne konnt entfachen,
Eine Rose dein Gesicht.

Ach, was würd ich dafür geben,
Könntest du jetzt bei mir stehn.
Ja, mein so verdammtes Leben
Würde sich ins Helle drehn.

Einen Strauß Narzissen lege
Ich dir auf den kalten Stein.
Geh dann schweigend meiner Wege,
Ziellos, düster und allein.

Oktobermelodie I *

Mittwoch, November 11th, 2020

Über mir ziehen die Wolken nach Süden.
Unter mir glitzert der schwarze Asphalt.
Rings um mich kauern Gestalten, die müden
Köpfe geneigt vor dem Wind. Es wird kalt.

Birken mit goldenem Laub an den Ästen
Krönen den Hügel. Der Krähen Geschrei
Läßt mich verweilen. Ich blicke nach Westen:
Träume von Schwalben, ein Lied geht vorbei.

Wiesen und Wälder, das Lachen der Kleinen,
Leute am Bahnhof, ein Zug der nicht hält,
Masken beim Tanzen, das Quietschen der Leinen,
Füße, die schmerzen von Stoppeln am Feld.

Jetzt ist Oktober, und kurz sind die Tage.
Wandernd zum Hügel auf rotbraunem Laub,
Wächst in Gedanken die brennnende Frage
Über die Menschen, warum sind wir taub.

* für Gerda

Geburtstag

Mittwoch, November 4th, 2020

Ein goldner Tiger springt von seinem Wolkenthron
Ins tiefe Blau des Himmels. Einen Skorpion
Hab ich in rot auf meinem Rücken tätowiert.
Die Schafe - frisch geschoren - drängen sich auf Plätzen,
Umkreist von Hunden, die sich selbst zu Tode hetzen,
An einem Tag, der seine Nägel braun lackiert.

Alltagsschweif

Montag, Oktober 26th, 2020

Die Wolke über mir verwandelt sich in einen Drachen.
Ich blicke tief hinab in einen endlos langen Rachen
Und sehe, ringsum in den Gassen humpeln kurze Leute
Mit dunklen Brillen vor den Augen und verschraubtem Mund.
Ein Auto rast vorbei und irgendwo kreischt wild ein Hund.
Die Uhr bleibt stehn, denn morgen ist wie gestern ist wie heute.

Mythos

Mittwoch, Oktober 21st, 2020

Tief unterm Berg lebt
Der Schläfer im Fels von den
Wurzeln der Zeit und

Während ich träume
Überwächst mich der Efeu
Beim Öffnen der Tür

Und meine Lippen
Werden zu Krokodilen
Und schnappen nach mir

Auf meiner Zunge
Blühen manchmal die Rosen
In vielen Farben

Aber schon bald gehn
Die Worte unter im Fluss
Und sinken zum Grund

Wo sie wieder Staub
Werden aus dem Prometheus
Einst formte den Mensch

Wechsel (T)

Mittwoch, Oktober 14th, 2020

Ein grauer Finger
Taucht durch Fensterglas
Ins dunkle Zimmer
Es dämmert und die Zeiger
Der Uhren bringen auf Trab
Was auf zwei Beinen sich regt

Haiku zum Herbstbeginn

Donnerstag, Oktober 8th, 2020

Herbst

Die Tage werden
Kürzer die Dämmerung bleicht
Uns die Gedanken

Vergänglichkeit

Überall sammelt
Staub sich in den Gesichtern
Der bleiernen Zeit

Oktobermorgen

Frühmorgens streifen
Krähen mit lautem Geschrei
Weit hinaus aufs Land

Abenddämmerung

Der Himmel scheint leer
Die Konturen verwischen
Im herbstkühlen Laub

Deine Augen

Wie Himmelssterne
Leuchten mir deine Augen
Durchs Dunkel des Seins

Die Brücke

Ein Regenbogen
Am Abend ist die Brücke
Zwischen dir und mir

Herbst

Im goldenen Kleid
Steht der Wald am Himmel
Ziehn Schwalben südwärts