Miethaus

Dem Alten will sein Alter nicht genügen
Die Stufen sind, wie meist, zu hoch gebaut
Die Innenwände halten keinen Laut
Doch blank gescheuert ist der Stein der Stiegen

Nur noch im Filz der müden Stiefelmatten
Erhält der Staub ein längeres Asyl
Der Sinn des Lebens, hier ein Besenstiel
Im Keller hausen Sklaven neben Ratten

Kein Gift kann diese Tiere noch vernichten
Doch manche Kinderlippen färbt es grün
Vom dritten Stock wolln zwei Gebückte fliehn
Und taumeln in den Schleim von Hausgerüchten

Knapp an der Wohnungstür verschimmelt eine Lahme
Zwei Wochen lang, was wiegt das Wechselgeld
Am Horizont der Mietkasernenwelt
Spieln abgelutschte Weiber gern die Dame.

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