Nachtgesang *
Komm und laß uns heute nacht den Mond besingen,
Wie die Wölfe in der Wüste, der Schakal
Auf dem Felsen stehend, in die Lüfte schwingen
Wie der Adler, landen weich im Muscheltal,
Wo sich Käfer auf den Sträuchern tanzend paaren,
Wo die Blüten der Kakteen hell wie Sterne
Leuchten, legen wir uns in den kühlen Sand,
Öffnen mit der Zunge Schalen, finden Kerne,
Und erforschen uns wie unbekanntes Land,
So wie Menschen vor uns schon seit tausend Jahren,
Wolln wir süßen Wein aus dicken Schläuchen trinken,
Der das Traumgefieder spreizt in bunter Pracht;
Und so tief und tiefer zu den Wurzeln sinken,
Bis im Osten irgendwann der Tag erwacht,
Und die Peitsche knallen läßt auf Knecht und Narren.
* für Gerda