Nachts im Park *

Selten geht ein Mensch am Abend
Gern durch diesen dunklen Park,
Wo die Zweige alter Bäume
Leise ächzend sich bewegen
Wie die Arme von Gespenstern,
Wo die Blätter windgewandet,
Unverständlich murmeln, wo
Hinter dicken Wolkenbäuchen
Sich der Mond verborgen hält,
Bis er langsam, wie durch Zauber
Leuchtend in das Sichtfeld steigt,
Unberührbar wie ein Gott,
Kurz nur und der bleiche Bauch
Einer Wolke ihn verschluckt,
Kannibalisch. Plötzlich Laute,
Schrill und warnend, ist´s ein Kauz,
Selbst ein Räuber, der vor Räubern
Auf zwei Beinen Auskunft gibt?
Meine Schritte werden schneller,
Mehrmals fällt der Blick zurück.
Täuschen mich jetzt meine Ohren,
Oder folgt mir irgendwer.
Ich verharre und ich lausche,
Aber nichts, nur tiefes Schweigen
Hüllt mich ein wie eine Haut.
Eine Viertelstunde später,
Wieder auf Asphalt, im Lärm
Vieler Menschen, sind´s Termiten
Im Verkehr? Und lichterloh
Brennt das Leben, rußt die Stadt.

* für Gerda

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