Die Sprache als Instrument der Macht

Die Welt steht auf dem Kopf, das Leben läuft verkehrt, und die Sprache, in der wir kommunizieren, ist eine Substanz, die uns die Handlanger der Macht, - die Medien - 24 Stunden am Tag in das Bewußtsein träufeln, um uns so zu manipulieren, daß wir ohne aufzumucken ein Leben zu unserem Nachteil und Schaden führen.
Obwohl ich bis heute kein zweites Buch kenne, in dem der von oben verordnete Sprachgebrauch so eindringlich dargestellt wird, wie in G. Orwells “1984″, in dessen Leitmotiv “Big Brother”, die totale und totalitäre Kontrolle wie in einem Brennglas festgehalten wird, ist im kollektiven Bewußtsein der Menschen der “große Bruder ” heute als TV-Show verankert - in dem diese Kontrolle bis zur Unkenntlichkeit pervertiert - Leute über Wochen in einem Container zusammengekarrt und abgefilmt werden, um ein abgestumpftes Massenpublikum zu unterhalten.
Besonders subtil und hinterhältig ist die Manipulation der Begriffe im Bereich der Arbeitswelt. Z.B.: “Das Freisetzen von Arbeitskräften” für das Kündigen von Arbeitern. Und derzeit, wie jedes Jahr, besonders aktuell, die Mär von Arbeitgebern und Arbeitnehmern und das für die Öffentlichkleit inszenierte Theater der Lohnverhandlungen zwischen Unternehmern und Gewerkschaften.
Denn tatsächlich ist es genau umgekehrt, die Unternehmer und Industriellen sind die, die sich der Menschen bedienen und aus deren Arbeitkraft ihre Profite lukrieren, indem sie nur einen Bruchteil als Lohn zurückfließen lassen, an jene, die gezwungen sind, sich am Arbeitsmarkt anzubieten, um ihr (Über)Leben zu sichern.
Auf den Punkt gebracht ist der Arbeiter die Person die gibt und der Unternehmer der, der nimmt.
Das ist nur ein Beispiel aus einer endlosen Reihe von Begriffsmanipulationen, die zeigen, in welchem Ausmaß die Sprache ein Instrument, mehr noch eine Waffe in Händen der Mächtigen ist, damit die Masse der Geschröpften nicht auf “falsche Gedanken” kommt. Und sie ist auch weitaus effektiver als jegliche Form körperlicher Repression, die auch gar nicht mehr nötig ist, wenn das Bewußtsein des Individiums abgefüllt ist mit einer Sprache, die die Realität in ihr Gegenteil verkehrt.

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