Am Morgen

Vom Kreischen des Weckers aus Schlaf und Traum
Gerissen, ringsum nur das trübe Dämmern
Des Morgens. Schutzlos im schutzlosen Raum,
Indes vom Tag, der kommt, die Schläfen hämmern.

Mein Blick fällt auf das Ziffernblatt: Es ziehen
Blind kreisend die Zeiger zum Karneval.
Da möchte ich aus meinem Körper fliehen,
Und ohne Aufschub, schnell und radikal.

Nur fort aus diesem Raum, aus dieser Zeit,
Aus diesem Dasein ohne Weg und Ziel,
Wo die Erkenntnis bringt nur Bitterkeit,
Wo alles derb und dumm ist und skurril.

Doch schaue ich im Bad dann in den Spiegel,
Dann wird mir mein Gesicht entsetzlich fremd.
Und zitternd knüpfe ich am Hals die Zügel,
Indes die Zukunft bis zum Himmel brennt.

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