Melancholie

Der Regen prasselt auf die Fensterscheiben,
Verwandelt Straßen rasch in braune Flüsse.
Im Stiegenhaus riecht es nach Katzenpisse,
Im Keller will sich wer mit Strick entleiben.

Die Schwermut hält mich fest in ihren Klauen
Und drückt mich langsam auf den Boden nieder.
Was ich auch sehe, ist mir so zuwider,
Und in der Dunkelheit kommt dann das Grauen:

Vor dir, vor mir, vor gestern, morgen, heute,
Wenn schlaflos ich zur Decke starre und
Die Panik kennt nicht Horizont noch Grund,
Bis endlich Träume holen mich als Beute.

Wie eine Lerchenfeder im Orkan,
Verweht ins endlos weite Nirgendwo.
Dort steigt aus seinem Grab der Pharao
Und spendet toten Beifall meinem Wahn.

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