Die Prügelpolizisten*
Sie drücken deinen Kopf in Pisse-Eimer
Und malträtieren dich wie sonst wohl keiner.
Mit Stiefeln treten sie dir in den Magen
Und machen Witze über Schmerz und Klagen;
Sie brechen jeden Knochen dir im Leib
Und fabrizieren aus dem Mann ein Weib.
In Eisen fesseln sie die Hände auf den Rücken,
Um dein Gesicht dann in den Staub zu drücken.
Und liegst du ohne Gegenwehr im Kot,
Dann pendelt ihre Welt zurück ins Lot.
Sie reißen aus das Haar dir büschelweise,
Und wenn du stöhnst und wirst nicht leise,
Dann heißt es: Knüppel raus, der will noch mehr.
Aufs Maul damit, drescht ihm die Kiefer leer.
Sagt einer: Holt doch heißgekochte Fetzen.
Der Doktor meint, ihn nicht zu Tod verletzen.
Ach was, dem schneiden wir die Därme raus
Und stopfen sie für unsre Omis aus.
Zu Hause geben sie den braven Vater
Und haben sie vom Saufen einen Kater,
Dann schnappen sie sich schnellstens frische Beute,
Sie, der Gesellschaft legitime Meute.
Ihr ganzer Stolz ist ihre Uniform
Und in ihr ist ihr Handeln stets konform.
Sie hetzen dich erbarmungslos wie Vieh,
Und du entwischst ihnen schlußendlich nie.
Und siehst du einen Ausweg nur geblieben,
Dann rennst du wie verrückt hinauf die Stiegen,
Zum Fenster raus. Und Schluß im Schmutz der Gassen,
Dort kriegt dich keiner lebend mehr zu fassen.
*Das Gedicht stammt aus d. Vorzeit der versfabrik.at, es wurde 1989, also vor fast 20 Jahren verfaßt;